Berliner Boersenzeitung - Prozess gegen türkischen Kulturförderer Kavala offenbar kurz vor dem Abschluss

EUR -
AED 4.235314
AFN 81.767894
ALL 98.477378
AMD 445.256684
ANG 2.063929
AOA 1057.554131
ARS 1344.143463
AUD 1.792525
AWG 2.075897
AZN 1.959973
BAM 1.966305
BBD 2.326831
BDT 140.942962
BGN 1.964168
BHD 0.435157
BIF 3431.979367
BMD 1.153276
BND 1.490482
BOB 7.991799
BRL 6.349709
BSD 1.152457
BTN 99.963336
BWP 15.58446
BYN 3.771397
BYR 22604.212918
BZD 2.314897
CAD 1.584142
CDF 3317.976147
CHF 0.93868
CLF 0.028503
CLP 1093.594356
CNY 8.290322
CNH 8.281843
COP 4717.418507
CRC 582.217967
CUC 1.153276
CUP 30.561818
CVE 110.857235
CZK 24.840413
DJF 205.219015
DKK 7.459529
DOP 68.445659
DZD 150.080422
EGP 58.473806
ERN 17.299143
ETB 155.20256
FJD 2.611075
FKP 0.856288
GBP 0.854762
GEL 3.136654
GGP 0.856288
GHS 11.869565
GIP 0.856288
GMD 82.457908
GNF 9984.339528
GTQ 8.866367
GYD 241.101175
HKD 9.053143
HNL 30.097792
HRK 7.53585
HTG 151.258069
HUF 403.923465
IDR 18995.669448
ILS 4.001673
IMP 0.856288
INR 99.870314
IQD 1509.665113
IRR 48581.758722
ISK 142.395325
JEP 0.856288
JMD 183.701391
JOD 0.817679
JPY 168.984364
KES 149.006907
KGS 100.812018
KHR 4619.740213
KMF 493.025822
KPW 1037.948608
KRW 1591.013882
KWD 0.35303
KYD 0.960343
KZT 601.923496
LAK 24861.139494
LBP 103256.97471
LKR 346.765539
LRD 230.484319
LSL 20.885376
LTL 3.405325
LVL 0.697606
LYD 6.275526
MAD 10.556697
MDL 19.79903
MGA 5123.437676
MKD 61.647473
MMK 2421.605996
MNT 4132.297182
MOP 9.318403
MRU 45.558387
MUR 52.773765
MVR 17.766188
MWK 1998.301555
MXN 22.089508
MYR 4.95332
MZN 73.763339
NAD 20.885376
NGN 1787.79751
NIO 42.406549
NOK 11.641614
NPR 159.941539
NZD 1.939568
OMR 0.443409
PAB 1.152371
PEN 4.149769
PGK 4.748367
PHP 66.132271
PKR 326.998164
PLN 4.278828
PYG 9198.139396
QAR 4.214214
RON 5.045701
RSD 117.216729
RUB 90.531457
RWF 1664.111861
SAR 4.327166
SBD 9.618818
SCR 16.345425
SDG 692.5162
SEK 11.125696
SGD 1.48486
SHP 0.906294
SLE 25.891466
SLL 24183.628858
SOS 658.627163
SRD 44.804379
STD 23870.488249
SVC 10.083871
SYP 14994.757305
SZL 20.879818
THB 37.790576
TJS 11.380144
TMT 4.036467
TND 3.417457
TOP 2.701091
TRY 45.818735
TTD 7.831943
TWD 34.231896
TZS 3108.079519
UAH 48.294505
UGX 4158.214509
USD 1.153276
UYU 47.111686
UZS 14401.939757
VES 118.276197
VND 30233.134778
VUV 138.285684
WST 3.181439
XAF 659.488777
XAG 0.031774
XAU 0.000341
XCD 3.116786
XDR 0.818829
XOF 659.480153
XPF 119.331742
YER 279.897083
ZAR 20.756087
ZMK 10380.871583
ZMW 26.776396
ZWL 371.354456
  • SDAX

    -0.7900

    16523.43

    -0%

  • TecDAX

    11.2000

    3762.37

    +0.3%

  • MDAX

    -81.2500

    29283.92

    -0.28%

  • Goldpreis

    17.3000

    3403

    +0.51%

  • Euro STOXX 50

    -11.6800

    5221.9

    -0.22%

  • DAX

    -81.5400

    23269.01

    -0.35%

  • EUR/USD

    0.0035

    1.1561

    +0.3%

Prozess gegen türkischen Kulturförderer Kavala offenbar kurz vor dem Abschluss
Prozess gegen türkischen Kulturförderer Kavala offenbar kurz vor dem Abschluss / Foto: Handout - Anadolu Culture Center/AFP/Archiv

Prozess gegen türkischen Kulturförderer Kavala offenbar kurz vor dem Abschluss

Der Prozess gegen den türkischen Kulturförderer Osman Kavala steuert offenbar auf sein Ende zu: Nach der mutmaßlich letzten Anhörung am Freitag vertagte ein Istanbuler Gericht die Plädoyers von Kavalas Verteidigern vor der Urteilsverkündung auf Montag. Der seit mehr als vier Jahren ohne Verurteilung inhaftierte Kulturförderer äußerte sich erstmals seit Monaten öffentlich und kritisierte den Ablauf seines Verfahrens.

Textgröße:

Die Anklageschrift beruhe auf "Verschwörungstheorien und falschen Zeugenaussagen", sagte Kavala, der per Video aus dem Gefängnis zu der Anhörung zugeschaltet wurde. Zu keinem Zeitpunkt des Verfahrens sei er von der Staatsanwaltschaft befragt worden. Dies stelle "eine schwere Pflichtverletzung" dar.

"Die Tatsache, dass ich viereinhalb Jahre meines Lebens im Gefängnis verbracht habe, ist ein Verlust, der nicht wieder gutgemacht werden kann", fügte der 64-Jährige hinzu. "Das Einzige, was mich trösten würde, wäre, wenn das, was ich durchgemacht habe, dazu beitragen würde, schweren Justizfehlern ein Ende zu setzen."

Vor dem Gericht versammelten sich Anwälte, Oppositionspolitiker und weitere Unterstützer des Kulturförderers. Kavala sitzt im Gefängnis von Silivri rund 60 Kilometer westlich von Istanbul. Der Geschäftsmann war 2017 ursprünglich wegen des Vorwurfs festgenommen worden, die gegen die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan gerichteten Gezi-Proteste in Istanbul im Jahr 2013 finanziert und organisiert zu haben.

Im Februar 2020 sprach ein Gericht ihn von diesem Vorwurf frei, er wurde aus der Haft entlassen, jedoch wenige Stunden später erneut festgenommen - diesmal im Zusammenhang mit dem Putschversuch gegen Erdogan im Jahr 2016 und wegen Spionagevorwürfen. Nun steht er wegen beider Vorwürfe erneut vor Gericht. Kavala bestreitet die Anschuldigungen, ihm droht lebenslange Haft.

Mit ihm stehen 16 weitere Angeklagte vor Gericht, die an den Protesten von 2013 beteiligt waren. Neun von ihnen leben inzwischen aber im Ausland. Eine der Angeklagten, Mücella Yapici, sagte vor Gericht, die Proteste von 2013 seien die "demokratischste, kreativste und friedlichste kollektive Bewegung in der Geschichte dieses Landes" gewesen.

Menschenrechtsaktivisten hoffen auf eine Freilassung Kavalas, die ein positives Signal senden könne, während sich die Türkei im Ukraine-Krieg für Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew einsetzt.

"Osman Kavala ist einer der prominentesten Gefangenen der Türkei, aber die Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, hat nicht verhindert, dass ihm gravierende Ungerechtigkeit durch das System widerfährt", erklärte Güney Yildiz von Amnesty International in der Türkei. "Seine bedingungslose Freilassung würde eine Entpolitisierung des Justizsystems in der Türkei kennzeichnen", sagte er.

Kavalas Frau Ayse Bugra kann nach eigenen Angaben bis heute nicht verstehen, was ihrem Mann vorgeworfen wird. "Mein Mann gehört keiner politischen Partei, Organisation oder Bewegung an, das ist alles ziemlich seltsam", sagte sie dem Sender France 24. Sie versuche, sich keine Hoffnungen zu machen, "denn enttäuschte Hoffnungen sind verheerend".

Kavalas Fall hatte im Herbst eine diplomatische Krise zwischen dem türkischen Staatschef Erdogan und einem Dutzend westlicher Botschafter, darunter denen der USA und Deutschlands, ausgelöst. Erdogan drohte den Diplomaten mit der Ausweisung, nachdem sie Kavalas Freilassung gefordert hatten. Erst in letzter Minute lenkte Erdogan ein und ließ die Botschafter im Land bleiben.

Der Europarat leitete ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Türkei wegen der unrechtmäßigen Inhaftierung des Kulturförderers Kavala ein, an dessen Ende die Türkei ihr Stimmrecht oder sogar ihre Mitgliedschaft verlieren könnte.

(G.Gruner--BBZ)