Berliner Boersenzeitung - Großdemonstration gegen Korruption und Regierung in Serbien

EUR -
AED 4.176264
AFN 79.390778
ALL 98.193331
AMD 435.359105
ANG 2.034873
AOA 1043.206027
ARS 1289.7675
AUD 1.750315
AWG 2.048029
AZN 1.937421
BAM 1.956066
BBD 2.291911
BDT 138.25877
BGN 1.95741
BHD 0.428558
BIF 3378.258635
BMD 1.137004
BND 1.460198
BOB 7.844065
BRL 6.420327
BSD 1.135154
BTN 96.761136
BWP 15.237069
BYN 3.714804
BYR 22285.28547
BZD 2.28011
CAD 1.561847
CDF 3257.517905
CHF 0.934014
CLF 0.027894
CLP 1070.435323
CNY 8.191325
CNH 8.155272
COP 4741.443703
CRC 577.378385
CUC 1.137004
CUP 30.130616
CVE 110.279972
CZK 24.862424
DJF 202.137442
DKK 7.464552
DOP 67.039101
DZD 150.321408
EGP 56.7187
ERN 17.055065
ETB 153.667162
FJD 2.560311
FKP 0.846948
GBP 0.840017
GEL 3.115836
GGP 0.846948
GHS 12.542703
GIP 0.846948
GMD 81.864718
GNF 9833.334982
GTQ 8.713183
GYD 237.482241
HKD 8.906212
HNL 29.547011
HRK 7.538002
HTG 148.530165
HUF 403.94398
IDR 18472.057095
ILS 4.106035
IMP 0.846948
INR 96.806883
IQD 1487.001877
IRR 47896.309096
ISK 145.150415
JEP 0.846948
JMD 180.384489
JOD 0.806181
JPY 162.097072
KES 146.699916
KGS 99.431468
KHR 4543.616845
KMF 494.032708
KPW 1023.258258
KRW 1552.841401
KWD 0.348504
KYD 0.945928
KZT 580.568819
LAK 24524.329445
LBP 101705.707657
LKR 339.836136
LRD 227.020821
LSL 20.317958
LTL 3.357279
LVL 0.687763
LYD 6.201842
MAD 10.434117
MDL 19.682672
MGA 5075.68908
MKD 61.538355
MMK 2387.267736
MNT 4064.582023
MOP 9.154843
MRU 45.143129
MUR 51.9729
MVR 17.578517
MWK 1968.267214
MXN 21.880062
MYR 4.81071
MZN 72.666378
NAD 20.317958
NGN 1807.613767
NIO 41.775672
NOK 11.490912
NPR 154.818018
NZD 1.899598
OMR 0.437609
PAB 1.135154
PEN 4.153064
PGK 4.653632
PHP 62.956357
PKR 319.939835
PLN 4.25999
PYG 9056.229482
QAR 4.137262
RON 5.055353
RSD 117.235916
RUB 90.212247
RWF 1626.02075
SAR 4.264548
SBD 9.494859
SCR 16.27821
SDG 682.775298
SEK 10.838385
SGD 1.46367
SHP 0.893507
SLE 25.833161
SLL 23842.413185
SOS 648.688066
SRD 42.270984
STD 23533.694664
SVC 9.932348
SYP 14782.417917
SZL 20.312758
THB 36.956096
TJS 11.63488
TMT 3.9852
TND 3.392961
TOP 2.662982
TRY 44.176603
TTD 7.716048
TWD 34.07864
TZS 3061.915688
UAH 47.117797
UGX 4143.562534
USD 1.137004
UYU 47.156402
UZS 14647.988624
VES 107.840913
VND 29509.811178
VUV 137.766044
WST 3.14678
XAF 656.046065
XAG 0.03395
XAU 0.000339
XCD 3.072812
XDR 0.815911
XOF 656.046065
XPF 119.331742
YER 277.258926
ZAR 20.288547
ZMK 10234.40773
ZMW 31.045215
ZWL 366.11494
  • SDAX

    -139.0300

    16284.25

    -0.85%

  • Euro STOXX 50

    -98.1700

    5326.31

    -1.84%

  • EUR/USD

    0.0084

    1.1369

    +0.74%

  • TecDAX

    -73.0700

    3773.69

    -1.94%

  • MDAX

    -158.8200

    29894.72

    -0.53%

  • DAX

    -369.5900

    23629.58

    -1.56%

  • Goldpreis

    62.7000

    3357.7

    +1.87%

Großdemonstration gegen Korruption und Regierung in Serbien
Großdemonstration gegen Korruption und Regierung in Serbien / Foto: Andrej ISAKOVIC - AFP

Großdemonstration gegen Korruption und Regierung in Serbien

An der bislang größten Demonstration gegen Korruption und gegen die serbische Regierung haben in Belgrad zwischen 275.000 und 325.000 Menschen teilgenommen. Dies gab eine auf Schätzungen spezialisierte Beobachtergruppe am Samstagabend bekannt. Das Innenministerium gab die Zahl der Teilnehmer mit 107.000 an. Laut Polizei gab es Zusammenstöße zwischen einzelnen Gruppen - auch Anhänger der Regierung hatten mobil gemacht.

Textgröße:

Teilnehmer waren aus dem ganzen Land in die serbische Hauptstadt gereist; schon Stunden vor Beginn der Demonstration waren tausende Menschen auf den Straßen. Landwirte, Studenten und andere Bürger standen entlang der knapp zwei Kilometer langen Demo-Strecke in Belgrad. "Wir haben gezeigt, dass der Wandel möglich ist, so lange wir zusammen kämpfen", rief eine Studentin von der Bühne auf dem zentralen Platz der Stadt.

Die Menge sang gemeinsam den Slogan der Bewegung "Pumpaj! Pumpaj!", womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass dem Protest die Energie und der Atem nicht ausgeht. Viele trugen Anstecker mit einer blutigen Hand, auch das ein Symbol der Proteste. "Korruption tötet", lautet der Schlachtruf der Demonstranten. "Ganz Serbien hat sich aufgelehnt, das erlebt man nicht alle Tage. Ich glaube, das ist das Ende des Regimes", sagte ein Teilnehmer.

Die von Studierenden angeführten Proteste hatten nach dem Einsturz eines Bahnhofsvordachs in der Stadt Novi Sad am 1. November begonnen, bei dem 15 Menschen ums Leben gekommen waren. Das Unglück befeuerte die Wut über die Korruption in Serbien, die Proteste richten sich inzwischen auch gegen Regierung von Präsident Aleksandar Vucic. Über Monate kam es seither im ganzen Land zu großen Protesten.

Auch Unterstützer der Regierung waren vor Ort, darunter Ultranationalisten, Mitglieder militanter Gruppen und mutmaßliche Hooligans, die in der Nähe des Parlaments Barrikaden aufgebaut hatten. Regierungsanhänger bauten auch Zelte vor dem Präsidialamt auf.

EU und UNO hatten die Regierung in Belgrad schon im Vorfeld dazu aufgerufen, das Demonstrationsrecht zu respektieren und Gewalt zu vermeiden. Studierendenverbände riefen in Onlinemedien dazu auf, "ruhig und verantwortungsvoll" zu demonstrieren. "Das Ziel der Bewegung ist es nicht, in Institutionen einzudringen oder diejenigen anzugreifen, die anders denken als wir", hieß es. "Diese Bewegung darf nicht missbraucht werden."

Am Abend forderte eine Studenten-Gruppe die Demonstranten auf, sich aus der Nähe des Parlaments zurückzuziehen, nachdem Flaschen und Steine geschleudert worden waren.

Präsident Vucic äußerte sich am Samstagabend zu der Großdemonstration. "Es gab keine Opfer oder schweren Verletzungen," sagte er in einer Rede an die Nation. "Ich bin stolz auf die Polizei, die die Sicherheit für alle Teilnehmer gewährleistet hat," fügte er hinzu. "99 Prozent" der Studenten seien während der Kundgebung friedlich geblieben. Einen Tag zuvor hatte er betont, dass er sich von den Demonstrationen nicht unter Druck setzen lasse. Er werde es nicht zulassen, "dass die Straße die Regeln diktiert".

Regierungsangaben zufolge waren am Freitag sechs Aktivisten festgenommen worden. Sie stünden im Verdacht, "Aktionen gegen die verfassungsmäßige Ordnung und die Sicherheit in Serbien" geplant zu haben.

"Was sich alle fragen ist, ob die Regierung versuchen wird, Gewaltsituationen herbeizuführen, um anschließend einen Vorwand für die Ausrufung des Ausnahmezustands zu haben", sagte der Experte Srdjan Cvijic vom Belgrader Zentrum für Sicherheitspolitik. "Wir können seit ein paar Tagen sehen, dass das Regime versucht, die Spannungen zu eskalieren." Auch in den Staatsmedien war vor der Demonstration am Samstag der Ton schärfer geworden. Die Studenten planten einen "Putsch", hieß es.

Die serbische Regierung steht wegen der Protestwelle unter wachsendem Druck. Ende Januar erklärte Ministerpräsident Milos Vucevic seinen Rücktritt. Präsident Vucic ruft derweil abwechselnd zum Dialog auf oder macht ausländische Einmischung für die Proteste verantwortlich - ein Vorwurf, den auch Kremlchef Wladimir Putin geäußert hatte.

(B.Hartmann--BBZ)