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Nach dem Militärputsch im Niger sieht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) weiter keine Notwendigkeit, die dort stationierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr außer Landes zu bringen. Nach Angaben des dortigen deutschen Kommandeurs gebe es "keine Bedrohung der Sicherheit" des Kontingents, sagte Pistorius am Mittwoch in Stuttgart. "Auch die Versorgung ist gesichert." Deutschland warte deshalb wie andere Nationen ab, wie sich die Lage weiter entwickele.
Die Bundeswehr unterhält in der nigrischen Hauptstadt Niamey einen wichtigen Lufttransportstützpunkt, der auch für den begonnenen Abzug aus dem Nachbarland Mali wichtig ist. Vor Ort sind rund hundert Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
"Sie stehen im engen Kontakt mit den nigrischen Streitkräften", sagte Pistorius zur Lage nach der Machtübernahme durch das Militär in dem westafrikanischen Land. "Sie fahren in Begleitung der nigrischen Streitkräfte auch raus."
Mit Blick auf Zivilisten aus Deutschland im Niger verwies Pistorius auf das Angebot Frankreichs, diese auszufliegen. "Das passiert in diesen Stunden oder heute im Laufe des Tages", sagte der Minister. "Die Zivilisten, die wollen, werden in Sicherheit gebracht." Eine eigene derartige Aktion Deutschlands sei deshalb nicht nötig.
Das Auswärtige Amt registriere alle Deutschen, die aus dem Land wollten, betonte Pistorius. Nach Angaben eines Außenamtssprechers vom Montag befand sich zu diesem Zeitpunkt "eine hohe zweistellige Zahl an deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern" in dem Land, die nicht für die Bundeswehr oder die Botschaft tätig sind.
(K.Lüdke--BBZ)