Berliner Boersenzeitung - Debatte um Reichweitenbegrenzung von Taurus-Marschflugkörpern für Ukraine

EUR -
AED 4.255428
AFN 80.525817
ALL 98.913238
AMD 444.289759
ANG 2.073476
AOA 1062.412438
ARS 1372.508876
AUD 1.773435
AWG 2.085433
AZN 1.969697
BAM 1.954162
BBD 2.33874
BDT 141.551377
BGN 1.957359
BHD 0.436896
BIF 3407.366411
BMD 1.158574
BND 1.481339
BOB 8.004189
BRL 6.415145
BSD 1.158314
BTN 98.99375
BWP 15.454848
BYN 3.790674
BYR 22708.052246
BZD 2.32672
CAD 1.576043
CDF 3333.217608
CHF 0.938914
CLF 0.028081
CLP 1077.601254
CNY 8.333967
CNH 8.310458
COP 4826.330033
CRC 586.800653
CUC 1.158574
CUP 30.702213
CVE 111.628885
CZK 24.787465
DJF 205.901913
DKK 7.459369
DOP 68.645089
DZD 150.586818
EGP 57.662691
ERN 17.378611
ETB 156.002221
FJD 2.594281
FKP 0.854689
GBP 0.851245
GEL 3.168695
GGP 0.854689
GHS 11.90435
GIP 0.854689
GMD 81.649686
GNF 10027.458515
GTQ 8.90154
GYD 242.333782
HKD 9.094053
HNL 30.236694
HRK 7.537216
HTG 151.9733
HUF 401.59669
IDR 18781.412926
ILS 4.119935
IMP 0.854689
INR 99.27647
IQD 1517.732063
IRR 48775.96979
ISK 144.010847
JEP 0.854689
JMD 185.464577
JOD 0.821468
JPY 166.232156
KES 150.034001
KGS 101.317632
KHR 4654.562913
KMF 496.451858
KPW 1042.695473
KRW 1578.591788
KWD 0.354291
KYD 0.965279
KZT 591.914183
LAK 25013.614361
LBP 103808.238947
LKR 346.461155
LRD 231.234144
LSL 20.508125
LTL 3.420968
LVL 0.700809
LYD 6.302164
MAD 10.576644
MDL 19.842115
MGA 5201.997827
MKD 61.564274
MMK 2432.212525
MNT 4147.222327
MOP 9.365031
MRU 45.908496
MUR 53.086294
MVR 17.84782
MWK 2012.443146
MXN 21.880371
MYR 4.890369
MZN 74.090334
NAD 20.58123
NGN 1785.107998
NIO 42.629734
NOK 11.547114
NPR 158.387269
NZD 1.909116
OMR 0.445468
PAB 1.158314
PEN 4.209678
PGK 4.786074
PHP 64.526829
PKR 327.123684
PLN 4.267648
PYG 9243.253988
QAR 4.218078
RON 5.026128
RSD 117.237498
RUB 92.698128
RWF 1649.230223
SAR 4.346159
SBD 9.667004
SCR 16.92636
SDG 695.722452
SEK 10.936302
SGD 1.481579
SHP 0.910457
SLE 25.517632
SLL 24294.719715
SOS 662.122792
SRD 43.327123
STD 23980.144597
SVC 10.135506
SYP 15063.749542
SZL 20.518277
THB 37.514662
TJS 11.73951
TMT 4.055009
TND 3.388848
TOP 2.713498
TRY 45.649441
TTD 7.858313
TWD 34.221993
TZS 2994.914592
UAH 48.026453
UGX 4153.519276
USD 1.158574
UYU 47.859893
UZS 14679.133566
VES 116.105572
VND 30166.372977
VUV 138.838484
WST 3.182026
XAF 655.399278
XAG 0.031875
XAU 0.000342
XCD 3.131104
XDR 0.820466
XOF 665.021217
XPF 119.331742
YER 281.939113
ZAR 20.752275
ZMK 10428.553157
ZMW 28.465777
ZWL 373.060386
  • EUR/USD

    0.0006

    1.1596

    +0.05%

  • Euro STOXX 50

    -32.3300

    5360.82

    -0.6%

  • SDAX

    -234.4000

    16907.02

    -1.39%

  • TecDAX

    -51.8000

    3860.74

    -1.34%

  • MDAX

    -430.0000

    30201.7

    -1.42%

  • DAX

    -177.4500

    23771.45

    -0.75%

  • Goldpreis

    2.7000

    3405.1

    +0.08%

Debatte um Reichweitenbegrenzung von Taurus-Marschflugkörpern für Ukraine
Debatte um Reichweitenbegrenzung von Taurus-Marschflugkörpern für Ukraine / Foto: Thomas COEX - AFP/Archiv

Debatte um Reichweitenbegrenzung von Taurus-Marschflugkörpern für Ukraine

In der Kontroverse um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wird nun über eine mögliche Reichweitenbegrenzung diskutiert. Nach "Spiegel"-Informationen laufen Gespräche zwischen der Bundesregierung und dem Taurus-Hersteller. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wolle die Lieferung aber erst genehmigen, wenn ukrainische Angriffe auf russisches Territorium technisch ausgeschlossen sind. Politiker von CDU, FDP und Grünen forderten am Freitag eine Lieferung ohne eingeschränkte Reichweite. Die Bundesregierung teilte derweil mit, es gebe zu dem Thema keinen neuen Sachstand.

Textgröße:

Laut "Spiegel" bat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den Taurus-Hersteller, eine Limitierung für die Ziel-Programmierung in die Marschflugkörper zu integrieren. Demnach will Scholz die Lieferung erst genehmigen, wenn er von der technischen Modifikation überzeugt ist. Mit ihrer Reichweite von mehr als 500 Kilometern könnten die Marschflugkörper auch russisches Staatsgebiet erreichen. Die Ukraine hat allerdings zugesichert, westliche Waffen nicht für Angriffe auf russisches Gebiet einzusetzen.

Die Bundesregierung teilte am Freitag mit, es gebe keinen neuen Sachstand zu dem Thema. Auch das Bundesverteidigungsministerium erklärte, es sei keine politische Entscheidung getroffen worden.

Der "Spiegel" berichtete außerdem, die Bundesregierung mache eine Lieferung von Marschflugkörpern aus deutschen Beständen nicht mehr abhängig von der Waffenhilfe aus den USA. Bisher hieß es in Regierungskreisen, der Kanzler wolle erst Marschflugkörper liefern, wenn die USA Kiew weitreichende Raketen vom Typ Atacms zur Verfügung stellen.

Fachpolitiker von CDU, FDP und Grünen sprachen sich gegen eine Beschränkung aus. "Die technische Veränderung der Taurus würde nur zur weiteren Verzögerung führen und ist nicht sinnvoll", sagte der CDU-Außenexperte Roderich Kiesewetter der Nachrichtenagentur AFP.

Gleichzeitig äußerte Kiesewetter seine Einschätzung, dass eine Beschränkung der Reichweite technisch durchaus machbar sei: "Eine Umprogrammierung dürfte in wenigen Wochen möglich sein." Dies widerspreche aber der Wirksamkeit des Taurus. "Sinn und Zweck des Marschflugkörpers ist gerade die Hochpräzision und Reichweite von 500 Kilometern", sagte der CDU-Politiker. Diese "Scheindiskussion" sei ein Hinweis darauf, dass Scholz kein Vertrauen in die Ukraine habe.

Eine Beschränkung auf ausschließlich ukrainisches Gebiet könne sinnvoller durch eine Absprache mit der ukrainischen Regierung erfolgen. Kiesewetter wies darauf hin, dass die Ukraine sich bislang "an alle Vorgaben gehalten hat".

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann forderte ebenfalls, die Reichweite der Marschflugkörper nicht zu beschränken. "Die Ukraine braucht die deutschen Taurus-Marschflugkörper, um auf russischem Gebiet rein militärische Stellungen angreifen zu können, von denen ständig Angriffe auf die Ukraine ausgehen", sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Strack-Zimmermann warnte vor Verzögerungen. "Sollte für die Bundesregierung eine geminderte Reichweite die Bedingung für eine Lieferung sein, würde das eine monatelange Verzögerung für die neue Einstellung der Waffen bedeuten", sagte die FDP-Politikerin. "Es wäre aber immer noch besser, als gar nichts zu schicken."

Auch die Grünen-Politikerin Sara Nanni plädierte für die uneingeschränkte Lieferung. "Die Ukraine sollte das konventionelle Material bekommen, das wir selber auch nutzen würden, müssten wir uns oder die Nato verteidigen", sagte Nanni dem Nachrichtenportal t-online. Sie fügte hinzu: "Ohne Einschränkungen."

Eine andere mögliche Begrenzung wäre eine Gebietseinschränkung - dass Taurus also die volle Reichweite ausschöpfen kann, aber nur, solange die Marschflugkörper nicht in russisches Gebiet kommen. Experten halten auch dies für machbar, zweifeln aber an der Sinnhaftigkeit.

Linken-Vizeparteichef Lorenz Gösta Beutin warnte davor, dass derartige Einschränkungen leicht umgangen werden könnten. "Marschflugkörper mit Gebietseinschränkungen auszuliefern ist doch ein schlechter Witz", sagte er AFP. Ein moderner Staat mit Zugriff auf IT-Firmen und Flugzeugbauer werde in der Lage sein, "eine solche Sperre auch bei Militärtechnik zu umgehen".

Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner zeigte sich skeptisch gegenüber einer Taurus-Lieferung. "Ich finde, wenn es um Krieg und Frieden geht, ist Besonnenheit besonders angebracht", sagte er im ARD-"Mittagsmagazin". Es sei das gute Recht der Ukraine, sich zu verteidigen, und das unterstütze Deutschland bereits mit "hoch effizienten" Luftabwehrsystemen.

(H.Schneide--BBZ)