Berliner Boersenzeitung - Antisemitismusvorwürfe von Gil Ofarim: Musiker schweigt zum Prozessauftakt in Leipzig

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Antisemitismusvorwürfe von Gil Ofarim: Musiker schweigt zum Prozessauftakt in Leipzig
Antisemitismusvorwürfe von Gil Ofarim: Musiker schweigt zum Prozessauftakt in Leipzig / Foto: JENS SCHLUETER - AFP/Archiv

Antisemitismusvorwürfe von Gil Ofarim: Musiker schweigt zum Prozessauftakt in Leipzig

Er kam mit schwarzer Lederjacke und seiner Kette mit Davidstern: Mehr als zwei Jahre nach den von Gil Ofarim erhobenen Antisemitismusvorwürfen gegen einen Hotelmitarbeiter hat am Dienstag vor dem Landgericht Leipzig der Prozess gegen den Musiker begonnen. Der 41-Jährige selbst schwieg zum Prozessauftakt. Der beschuldigte Hotelmitarbeiter wies in seiner Zeugenaussage den Vorwurf des Antisemitismus zurück.

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Die Anklage wirft Ofarim falsche Verdächtigung und Verleumdung vor. In einem am 5. Oktober 2021 in sozialen Netzwerken verbreiteten Video gab der Musiker an, er sei von einem Mitarbeiter des "Westin" beim Einchecken aufgefordert worden, seine Halskette mit Davidstern abzulegen.

Das Video schlug damals hohe Wellen. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft trug sich der von Ofarim geschilderte Vorfall so nicht zu. Staatsanwalt Andreas Ricken sagte bei der Anklageverlesung, Ofarim sei bewusst gewesen, "dass das nicht der Wahrheit entspricht" und dass er den Hotelmitarbeiter "wahrheitswidrig als Antisemiten hinstellt".

Der Musiker sei vielmehr aufgebracht gewesen, dass hinter ihm in der Schlange stehende Gäste bevorzugt einchecken konnten. Die Kette mit dem Davidstern, die an Ofarim zuvor bei der Aufzeichnung einer Fernsehsendung zu sehen gewesen war, sei im Hotel "nicht mehr sichtbar" gewesen, sagte der Staatsanwalt.

Der Hotelmitarbeiter schilderte vor Gericht, wie der Angeklagte ihn an dem betreffenden Abend angesprochen habe, "wild gestikulierend und mit dem Finger auf mich zeigend". Ofarim habe geschimpft, "was das für ein Scheißladen sei" und gedroht, dass "das hier viral" gehen werde, sagte der 35-Jährige. Daraufhin habe er von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht.

Als er am nächsten Tag das Video mit den Antisemitismusvorwürfen gesehen habe, sei er "entsetzt" gewesen. Es war, als sei ihm "der Boden unter den Füßen weggezogen" worden. Während der Zeugenaussage fixierte Ofarim den 35-Jährigen durch seine Brille und machte sich hin und wieder Notizen.

Die Ermittlungen gegen den Hotelmitarbeiter wurden im Frühjahr 2022 eingestellt. Die Staatsanwaltschaft sah keinen hinreichenden Tatverdacht gegen den Mann. Er nimmt als Nebenkläger am Prozess teil.

Ofarims Anwälte halten die Aussagen des Angestellten für falsch. In einer vor Gericht verlesenen Erklärung bekräftigte Verteidiger Alexander Stevens die von dem Musiker geschilderten Geschehnisse und betonte, dieser habe die Kette mit dem Davidstern "ständig getragen". Es gebe keinen Beweis, dass er dies im Hotel nicht offen getan habe.

"Es geht nicht um den Stern, es geht um die Diskriminierungserfahrung", sagte der Anwalt. "Gil Ofarim hat eine Erfahrung mit der Welt geteilt, die ihn tief getroffen hat", betonte Stevens in seinem Eingangsstatement zum Beginn der Verhandlung.

Die Darstellung des Hotelmanagers, wonach Ofarim aus Verärgerung über die lange Wartezeit mit einer schlechten Hotelbewertung gedroht habe und ihm daher der Meldeschein abgenommen worden sei, hält die Verteidigung für "völlig unplausibel". Der Wortwechsel mit dem Angestellten müsse einen anderen Inhalt gehabt haben, und wenn es auch nur eine abfällige Bemerkung zu dem Davidstern gegeben habe, dann sei sein Mandant "unschuldig und freizusprechen", sagte Stevens.

Der Musiker hatte seine Vorwürfe aus dem Video damals auch gegenüber der Polizei wiederholt und zur Anzeige gebracht, weshalb er sich wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten muss. Zudem ist Ofarim auch wegen falscher Versicherung an Eides statt angeklagt.

Hintergrund sind zwei Anträge zum Erlass von einstweiligen Verfügungen, mit denen Presseveröffentlichungen untersagt werden sollten. Darin soll Ofarim wahrheitswidrig eidesstattlich versichert haben, er habe nie gesagt, dass das von ihm erstellte Video "viral gehen" solle. Die Staatsanwaltschaft hält dies für unwahr.

Dass die Anklage nicht wie üblich bei solchen Vorwürfen am Amtsgericht, sondern am Landgericht Leipzig erfolgte, wurde mit dem großen öffentlichen Interesse begründet. Ofarims Anwälte sprachen im Vorfeld hingegen von einem "Schauprozess". Für das Verfahren, in dem mehr als 20 Zeuginnen und Zeugen geladen sind, wurden zunächst zehn Verhandlungstage bis zum 7. Dezember angesetzt.

Gil Ofarim ist der Sohn des 2018 verstorbenen israelischen Sängers Abi Ofarim. Der 41-jährige Sänger und Schauspieler stand in mehreren Fernsehfilmen und -serien vor der Kamera und veröffentlichte verschiedene Musikproduktionen.

(Y.Berger--BBZ)