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Mehr als 500 Flüchtlinge der in Myanmar verfolgten muslimischen Minderheit der Rohingya sind nach UN-Angaben in überfüllten Holzbooten in Indonesien angekommen. Im Bezirk Bireuen in der westlichen Provinz Aceh sei am Sonntag ein Boot mit 256 Menschen an Bord angekommen, darunter 110 Frauen und 60 Kinder, sagte Faisal Rahman, Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, der Nachrichtenagentur AFP.
Mindestens 239 weitere Menschen erreichten demnach Region Pidie in Aceh, während ein weiteres Boot mit 36 Menschen an Bord in Ost-Aceh ankam.
Bei dem Boot mit den 256 Flüchtlingen handelt es sich demnach um dasselbe Boot, das am Donnerstag von Anwohnern an der Küste Indonesiens abgewiesen und zurück aufs Meer geschickt worden war. Wütende Anwohner hatten die Menschen daran gehindert anzulegen. Einige Flüchtlinge schwammen daraufhin an Land und brachen dort vor Erschöpfung am Strand zusammen.
Die Flüchtlinge wurden zunächst in einer vorübergehenden Unterkunft untergebracht, die meisten waren den örtlichen Behörden zufolge bei guter Gesundheit. Ein Behördenvertreter von Bireuen sagte am Sonntag vor Journalisten, die Entscheidung über ihr Schicksal werde von "anderen Institutionen" getroffen. Insgesamt kamen allein in dieser Woche mehr als 800 Rohingya-Flüchtlinge in der Provinz Aceh an.
Die Rohingya sind die größte staatenlose Bevölkerungsgruppe der Welt und gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten. Tausende Rohingya versuchen jedes Jahr auf langen und teuren Überfahrten, Malaysia oder Indonesien zu erreichen, und riskieren dabei ihr Leben.
Nach UN-Angaben haben im vergangenen Jahr mehr als 2000 Rohingya die gefährliche Reise auf sich genommen. Schätzungen zufolge sind bei diesen Überfahrten im Jahr 2022 fast 200 Rohingya gestorben oder verschwunden.
(H.Schneide--BBZ)