Berliner Boersenzeitung - Argentinien vor Kurswechsel: Rechtspopulist Milei gewinnt Präsidentenwahl

EUR -
AED 4.302888
AFN 81.916613
ALL 97.902049
AMD 450.136794
ANG 2.096812
AOA 1074.403591
ARS 1469.848083
AUD 1.794588
AWG 2.108971
AZN 1.994112
BAM 1.952659
BBD 2.367324
BDT 142.853889
BGN 1.957396
BHD 0.441704
BIF 3493.202692
BMD 1.17165
BND 1.498972
BOB 8.090986
BRL 6.384309
BSD 1.172565
BTN 100.422329
BWP 15.653531
BYN 3.837005
BYR 22964.349685
BZD 2.355128
CAD 1.602332
CDF 3381.383512
CHF 0.933815
CLF 0.028754
CLP 1103.414015
CNY 8.405479
CNH 8.416862
COP 4747.094292
CRC 592.730776
CUC 1.17165
CUP 31.048738
CVE 110.834423
CZK 24.648246
DJF 208.79039
DKK 7.461246
DOP 70.349915
DZD 151.915361
EGP 58.229393
ERN 17.574757
ETB 162.720143
FJD 2.632991
FKP 0.863233
GBP 0.862387
GEL 3.175781
GGP 0.863233
GHS 12.18599
GIP 0.863233
GMD 83.777767
GNF 10169.096726
GTQ 8.999755
GYD 244.988501
HKD 9.197398
HNL 30.659247
HRK 7.534062
HTG 153.886066
HUF 400.216482
IDR 19047.814996
ILS 3.924766
IMP 0.863233
INR 100.576119
IQD 1535.961483
IRR 49355.777276
ISK 142.999707
JEP 0.863233
JMD 187.136573
JOD 0.830733
JPY 172.250216
KES 151.693066
KGS 102.461195
KHR 4707.655966
KMF 492.670214
KPW 1054.459685
KRW 1610.246333
KWD 0.357904
KYD 0.977121
KZT 609.236063
LAK 25258.788623
LBP 105052.907426
LKR 352.46937
LRD 235.082884
LSL 20.853146
LTL 3.45958
LVL 0.70872
LYD 6.333192
MAD 10.550712
MDL 19.844334
MGA 5178.521534
MKD 61.525551
MMK 2459.888866
MNT 4204.537111
MOP 9.480393
MRU 46.564706
MUR 53.063981
MVR 18.037076
MWK 2033.019574
MXN 21.798902
MYR 4.980101
MZN 74.93866
NAD 20.853146
NGN 1794.547027
NIO 43.147681
NOK 11.838346
NPR 160.676127
NZD 1.953546
OMR 0.450484
PAB 1.170927
PEN 4.152912
PGK 4.916596
PHP 66.252143
PKR 333.331834
PLN 4.245312
PYG 9344.332196
QAR 4.265507
RON 5.075471
RSD 117.180281
RUB 91.977776
RWF 1694.216302
SAR 4.394421
SBD 9.767962
SCR 17.192081
SDG 703.572951
SEK 11.172057
SGD 1.501066
SHP 0.920733
SLE 26.370592
SLL 24568.92933
SOS 670.108684
SRD 43.730096
STD 24250.799675
SVC 10.259071
SYP 15233.951871
SZL 20.845049
THB 38.247947
TJS 11.261485
TMT 4.112493
TND 3.394536
TOP 2.744124
TRY 46.922963
TTD 7.954729
TWD 34.124668
TZS 3087.299325
UAH 48.973918
UGX 4209.229791
USD 1.17165
UYU 47.015583
UZS 14862.756687
VES 131.56206
VND 30626.943917
VUV 139.782501
WST 3.225978
XAF 655.769778
XAG 0.03195
XAU 0.000356
XCD 3.166444
XDR 0.815567
XOF 655.769778
XPF 119.331742
YER 283.363731
ZAR 20.835285
ZMK 10546.260708
ZMW 28.402891
ZWL 377.270981
  • SDAX

    36.0200

    17860.57

    +0.2%

  • Euro STOXX 50

    34.3800

    5406.33

    +0.64%

  • DAX

    139.7400

    24346.65

    +0.57%

  • MDAX

    113.0200

    31170.93

    +0.36%

  • TecDAX

    -1.7100

    3939.94

    -0.04%

  • Goldpreis

    -18.7000

    3298.2

    -0.57%

  • EUR/USD

    -0.0021

    1.1708

    -0.18%

Argentinien vor Kurswechsel: Rechtspopulist Milei gewinnt Präsidentenwahl
Argentinien vor Kurswechsel: Rechtspopulist Milei gewinnt Präsidentenwahl / Foto: LUIS ROBAYO - AFP

Argentinien vor Kurswechsel: Rechtspopulist Milei gewinnt Präsidentenwahl

Nach dem Wahlsieg des Rechtspopulisten Javier Milei bei der Präsidentenwahl in Argentinien steht das Land vor einem drastischen Kurswechsel. Der 53-jährige Politneuling und selbsternannte Anarchokapitalist kündigte am Montag weitreichende Änderungen der Finanz- und Währungspolitik sowie ein radikales Privatisierungsprogramm an. Seine Aussage aus dem Wahlkampf, dass er den Dollar als neue Landeswährung einführen wolle, relativierte er allerdings.

Textgröße:

Milei hatte sich bei der Stichwahl am Sonntag klar mit 55,6 Prozent gegen seinen Rivalen, Wirtschaftsminister Sergio Massa, durchgesetzt. "Heute beginnt der Wiederaufbau Argentiniens. Heute beginnt das Ende des Niedergangs", sagte der ultraliberale Ökonom in seiner Siegesrede.

Viele Argentinierinnen und Argentinier erwarten von Milei, dass er das südamerikanische Land aus seiner schlimmen Wirtschaftskrise herausführt. Die Inflationsrate in der drittgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas liegt bei bei 143 Prozent, mehr als ein Drittel der knapp 47 Millionen Menschen lebt unter der Armutsgrenze.

Milei wird das Präsidentenamt am 10. Dezember antreten. Er übernimmt den Posten von dem Peronisten Alberto Fernández, einem Mitte-Links-Politiker, dessen Wirtschaftsminister der unterlegene Kandidat Massa war. Milei war im Wahlkampf mit einer Kettensäge angetreten, die seine radikalen Reformpläne symbolisieren sollte.

Am Tag nach seinem Wahltriumph nannte Milei in Radiointerviews die Sanierung der Staatsfinanzen und die Bekämpfung der Inflation als seine Prioritäten. Er sprach von einem Zeitrahmen von bis zu zwei Jahren, um die Preissteigerung unter Kontrolle zu bringen. Dazu will er die staatliche Geldausgabe drosseln. "Die empirische Beweislage besagt, dass wenn du die Geldemission heute beschneidest, es zwischen 18 und 24 Monate dauert, um (die Inflation) zu vernichten", sagte der Wahlsieger.

Auch will Milei gegen die Schuldenausgabe durch die argentinische Zentralbank vorgehen und die staatliche Kontrolle über den Kurs des argentinischen Peso abschaffen. Zu seinen Privatisierungsplänen sagte er: "Alles, was in den Händen des Privatsektors liegen kann, wird in den Händen des Privatsektors sein". Dazu zählte er die staatliche Ölgesellschaft YPF und staatlich finanzierte Medien.

Der künftige Präsident bekräftigte sein Vorhaben, die argentinische Zentralbank letztlich ganz abzuschaffen. Zu seiner Wahlkampfankündigung, den Peso durch den Dollar zu ersetzen, sagte er nun allerdings: "Die zentrale Achse ist die Schließung der Zentralbank. Danach wird die Währung jene sein, welche die Argentinier frei wählen."

Wieviele von seinen radikalen Vorhaben Milei umsetzen kann, ist völlig offen. Im Parlament ist seine junge Partei La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran) lediglich drittstärkste Kraft. Stärkste Kraft sind die Peronisten, die die argentinische Politik seit Jahrzehnten dominieren; allerdings verfügen auch sie über keine eigene parlamentarische Mehrheit.

Mileis peronistischer Konkurrent Massa war im ersten Wahlgang vor knapp einem Monat noch mit sieben Prozentpunkten Vorsprung vor Milei auf dem ersten Platz gelandet. Am Sonntag räumte er dann bereits vor Veröffentlichung der Ergebnisse seine Niederlage ein.

Nach Mileis Wahlsieg zogen tausende seiner Anhänger feiernd durch die Straßen der Hauptstadt Buenos Aires. "Ich bin glücklich, ich habe Hoffnung. Ein Wechsel war notwendig", sagte Nicolás Paez, ein 34-jähriger Architekt. Einen Großteil seines Wahlkampfs hatte Milei in den Onlinenetzwerken geführt. Mit seinen Themen erreichte er viele junge Wählerinnen und Wähler. Die Beteiligung an der Stichwahl lag bei 76 Prozent.

Im Wahlkampf hatte Milei nicht nur mit seinen radikalen Wirtschafts- und Finanzplänen für Furore gesorgt. Der 53-Jährige mit den wilden Haaren und auffälligen Koteletten sprach sich auch gegen Abtreibungen und Sexualkundeunterricht aus und leugnete den menschengemachten Klimawandel.

Beifall aus dem Ausland für seinen Wahlsieg bekam Milei unter anderen von den früheren rechtspopulistischen Präsidenten Brasiliens und der USA, Jair Bolsonaro und Donald Trump. "Ich bin stolz auf dich", schrieb Trump in seinem Netzwerk Truth Social und ergänzte: "Du wirst dein Land verändern und aus Argentinien wieder ein großes Land machen."

Bolsonaro erklärte, durch Mileis Sieg "leuchtet wieder die Hoffnung in Südamerika". Der ultrarechte brasilianische Ex-Präsident sprach am Montag auch bereits mit dem Wahlsieger im Nachbarland. "Du repräsentierst viel für uns, die Demokraten und Freunde der Freiheit", sagte Bolsonaro in der Videoschaltung, deren Inhalt er in den Onlinenetzwerken verbreitete.

Auch der amtierende linksgerichtete Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva, gratulierte Milei. Er wünsche diesem"viel Glück und Erfolg", schrieb Lula im Onlinedienst X (vormals Twitter).

(A.Lehmann--BBZ)