Berliner Boersenzeitung - Parlamentswahl in Portugal geprägt von hohem Zuspruch für Rechtsextreme

EUR -
AED 4.252813
AFN 80.581286
ALL 98.341248
AMD 442.371422
ANG 2.072512
AOA 1060.794196
ARS 1369.125137
AUD 1.777658
AWG 2.087425
AZN 1.987528
BAM 1.963663
BBD 2.332158
BDT 141.155239
BGN 1.956789
BHD 0.436805
BIF 3439.212508
BMD 1.158072
BND 1.483515
BOB 7.981963
BRL 6.464822
BSD 1.155096
BTN 99.39458
BWP 15.525769
BYN 3.779973
BYR 22698.218226
BZD 2.320211
CAD 1.571678
CDF 3331.774149
CHF 0.940585
CLF 0.028295
CLP 1085.811412
CNY 8.31681
CNH 8.315903
COP 4786.880513
CRC 582.221379
CUC 1.158072
CUP 30.688917
CVE 110.708318
CZK 24.795478
DJF 205.686542
DKK 7.458104
DOP 68.222008
DZD 150.627775
EGP 58.285705
ERN 17.371085
ETB 155.83222
FJD 2.59837
FKP 0.85267
GBP 0.852544
GEL 3.173305
GGP 0.85267
GHS 11.897643
GIP 0.85267
GMD 81.650021
GNF 10008.906582
GTQ 8.876545
GYD 241.667729
HKD 9.090538
HNL 30.1472
HRK 7.533491
HTG 151.483983
HUF 401.446921
IDR 18843.053249
ILS 4.104128
IMP 0.85267
INR 99.693356
IQD 1513.146142
IRR 48754.845717
ISK 144.017456
JEP 0.85267
JMD 184.940572
JOD 0.821107
JPY 167.039193
KES 149.564447
KGS 101.272881
KHR 4631.506305
KMF 493.890829
KPW 1042.265123
KRW 1574.84524
KWD 0.354359
KYD 0.962538
KZT 592.457074
LAK 24922.152085
LBP 103492.55491
LKR 345.855978
LRD 231.0171
LSL 20.787302
LTL 3.419486
LVL 0.700507
LYD 6.311054
MAD 10.561392
MDL 19.780354
MGA 5215.750718
MKD 61.539207
MMK 2431.845165
MNT 4147.344214
MOP 9.338514
MRU 45.856836
MUR 52.645611
MVR 17.840078
MWK 2002.868356
MXN 21.87176
MYR 4.91484
MZN 74.058807
NAD 20.787302
NGN 1790.704318
NIO 42.50949
NOK 11.449804
NPR 159.034086
NZD 1.916812
OMR 0.445275
PAB 1.155126
PEN 4.169295
PGK 4.825239
PHP 65.389385
PKR 327.4625
PLN 4.263679
PYG 9216.588353
QAR 4.213673
RON 5.029163
RSD 117.214269
RUB 91.223257
RWF 1667.964757
SAR 4.346071
SBD 9.666883
SCR 16.734008
SDG 695.424253
SEK 10.952008
SGD 1.482981
SHP 0.910063
SLE 25.535267
SLL 24284.202565
SOS 660.143463
SRD 43.460116
STD 23969.759682
SVC 10.107299
SYP 15057.145399
SZL 20.773647
THB 37.596796
TJS 11.666416
TMT 4.053253
TND 3.417887
TOP 2.71232
TRY 45.648084
TTD 7.833164
TWD 34.134215
TZS 2998.460137
UAH 47.912418
UGX 4162.668896
USD 1.158072
UYU 47.490169
UZS 14676.707706
VES 118.316775
VND 30191.525422
VUV 137.929283
WST 3.033209
XAF 658.58855
XAG 0.031792
XAU 0.000339
XCD 3.129749
XDR 0.819059
XOF 658.58855
XPF 119.331742
YER 281.816557
ZAR 20.641135
ZMK 10424.049434
ZMW 27.923853
ZWL 372.898827
  • Euro STOXX 50

    25.9200

    5316.39

    +0.49%

  • DAX

    90.0000

    23606.23

    +0.38%

  • Goldpreis

    -14.6000

    3438.2

    -0.42%

  • SDAX

    119.2300

    16857.08

    +0.71%

  • MDAX

    193.8800

    29935.97

    +0.65%

  • TecDAX

    8.7200

    3822.38

    +0.23%

  • EUR/USD

    0.0024

    1.1579

    +0.21%

Parlamentswahl in Portugal geprägt von hohem Zuspruch für Rechtsextreme
Parlamentswahl in Portugal geprägt von hohem Zuspruch für Rechtsextreme / Foto: FILIPE AMORIM - AFP

Parlamentswahl in Portugal geprägt von hohem Zuspruch für Rechtsextreme

In Portugal hat das Mitte-Rechts-Bündnis von Regierungschef Luís Montenegro nach Auszählung fast aller Stimmen die vorgezogene Parlamentswahl gewonnen. Wie die nahezu vollständigen offiziellen Ergebnisse zeigten, gewann die Demokratische Allianz (AD) bei dem Urnengang am Sonntag knapp 33 Prozent der Stimmen - verfehlte allerdings erneut die absolute Mehrheit im Parlament. Geprägt war die Wahl vor allem vom hohen Zuspruch für die rechtsextreme Partei Chega ("Genug").

Textgröße:

Am frühen Montagmorgen stand nur die Vergabe von vier Sitzen in dem 230 Abgeordnete zählenden Parlament noch aus. Die Auszählung der im Ausland abgegebenen Stimmen dauerte derweil noch an, mit dem Ergebnis wird in den kommenden Tagen gerechnet.

Nach der Auszählung fast aller Stimmen käme Montenegros AD auf 89 Parlamentssitze - und läge damit unter den für eine absolute Mehrheit erforderlichen 116 Sitzen. Mit dem Wahlergebnis könnte die politische Instabilität in dem Nato- und EU-Mitgliedsland noch zunehmen.

Regierungschef Montenegro zeigte sich dennoch zuversichtlich. "Das Volk will diese Regierung und diesen Ministerpräsidenten", sagte er nach der Bekanntgabe der Ergebnisse vor seinen jubelnden Anhängern.

Der große Gewinner der Wahl ist laut Experten allerdings die rechtsextreme Chega. Auf sie entfielen den offiziellen Ergebnissen zufolge 22,6 Prozent der Stimmen - die Partei von Parteichef André Ventura erreichte damit erstmals die Schwelle von 20 Prozent.

Nur unwesentlich mehr Stimmen als auf Chega entfielen auf die Sozialistische Partei (PS). Die früher in Portugal regierenden Sozialisten erzielten mit 23,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit Jahrzehnten. Beide Parteien können nun mit jeweils 58 Sitzen rechnen.

Während der Chef der oppositionellen Sozialisten, Pedro Nuno Santos, am Montag seinen Rücktritt ankündigte, zeigte sich Chega-Chef Ventura siegesgewiss, dass seine Partei auch die noch ausstehenden vier Parlamentssitze erringen werde. "Nichts wird mehr so sein wie früher", sagte er vor seinen begeisterten Anhängern unter Zurufen wie "Portugal gehört uns und wird es immer sein".

Aus Sicht der Politikwissenschaftlerin Marina Costa Lobo von der Universität Lissabon ist Chega "der große Gewinner des Abends". Auch äußerte sie sich skeptisch zur Stabilität der möglichen neuen Regierung. Es sei "nicht klar, dass die Regierungsfähigkeit nach diesen Ergebnissen zunehmen wird", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP.

Die Menschen in Portugal wählten am Sonntag bereits zum dritten Mal in drei Jahren eine neue Volksvertretung. Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem Regierungschef Montenegro im März eine Vertrauensabstimmung verloren hatte. Ihm war vorgeworfen worden, dass sein Familienunternehmen von Regierungsaufträgen profitiert habe.

Bei der regierenden AD handelt es sich um ein ein Wahlbündnis aus Montenegros konservativen Sozialdemokraten und kleineren rechtsgerichteten Parteien. Beim Wahlkampfabschluss in Lissabon hatte der 52-jährige Regierungschef seine Anhänger am Freitag aufgefordert, ihm diesmal ein stärkeres Mandat zu erteilen.

Angesichts der verfehlten absoluten Mehrheit von 116 Sitzen wird Montenegro nun wieder gezwungen sein, eine Minderheitsregierung zu bilden oder mit weiteren Parteien über eine Koalition zu verhandeln - wie etwa mit der Liberalen Initiative (IL), die auf Rang vier landete und neun Sitze errang.

Doch selbst mit der Unterstützung der wirtschaftsfreundlichen IL wäre die AD zur Verabschiedung von Gesetzen immer noch auf die Unterstützung von Chega angewiesen. Eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Partei, die nach 18 Prozent bei der Wahl im vergangenen Jahr nun auf knapp 23 Prozent kommt, hat der 52-jährige Anwalt Montenegro jedoch immer abgelehnt.

Montenegro hatte die Einkommensteuern für junge Menschen gesenkt, die Renten angehoben und angekündigt, die Migrationspolitik zu verschärfen. Die vorherige sozialistische Regierung hatte eine lockere Migrationspolitik verfolgt: Zwischen 2017 und 2024 stieg die Zahl der Einwanderer in Portugal deutlich und liegt nun bei 15 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Montenegro hat die Einwanderungspolitik der sozialistischen Vorgängerregierung scharf kritisiert und ihr vorgeworfen, Portugal im "Chaos" zurückgelassen zu haben. "Ich habe großes Vertrauen in die Portugiesen und die Stabilität, die wir mit diesen Wahlen erreichen können", sagte Montenegro, nachdem er seine Stimme in Espinho im Nordwesten des Landes abgegeben hatte.

Tiago Manso, ein 33-jähriger Wirtschaftswissenschaftler aus Brasilien, der zum ersten Mal in Portugal wählte, sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Das Land braucht Einwanderer, aber es kann nicht alle aufnehmen, die kommen."

(P.Werner--BBZ)