Berliner Boersenzeitung - Präsidentenwahl in Polen: Pro-europäischer Kandidat Trzaskowski gewinnt erste Runde knapp

EUR -
AED 4.243698
AFN 80.258838
ALL 97.948582
AMD 440.593622
ANG 2.067968
AOA 1058.468643
ARS 1362.808871
AUD 1.778291
AWG 2.082849
AZN 1.967714
BAM 1.955772
BBD 2.322866
BDT 140.587965
BGN 1.960516
BHD 0.433994
BIF 3425.45041
BMD 1.155533
BND 1.477579
BOB 7.949885
BRL 6.406162
BSD 1.150483
BTN 98.998567
BWP 15.463776
BYN 3.764945
BYR 22648.45212
BZD 2.310967
CAD 1.569965
CDF 3324.469025
CHF 0.938799
CLF 0.027885
CLP 1070.054509
CNY 8.298584
CNH 8.307603
COP 4778.730819
CRC 579.891605
CUC 1.155533
CUP 30.621632
CVE 110.263404
CZK 24.845004
DJF 204.867034
DKK 7.461298
DOP 67.949016
DZD 150.258825
EGP 57.439168
ERN 17.332999
ETB 155.208653
FJD 2.597927
FKP 0.851375
GBP 0.852446
GEL 3.166005
GGP 0.851375
GHS 11.849828
GIP 0.851375
GMD 81.461235
GNF 9968.855682
GTQ 8.840872
GYD 240.696515
HKD 9.07026
HNL 30.026565
HRK 7.537198
HTG 150.877816
HUF 402.709136
IDR 18834.383451
ILS 4.183495
IMP 0.851375
INR 99.589054
IQD 1507.078182
IRR 48647.950422
ISK 144.036987
JEP 0.851375
JMD 184.197333
JOD 0.819252
JPY 166.519309
KES 148.637848
KGS 101.051741
KHR 4612.933219
KMF 492.828034
KPW 1039.979937
KRW 1579.775544
KWD 0.353847
KYD 0.958686
KZT 590.091457
LAK 24822.640644
LBP 103081.107701
LKR 344.475013
LRD 230.096669
LSL 20.7043
LTL 3.411989
LVL 0.698971
LYD 6.285909
MAD 10.518948
MDL 19.701715
MGA 5194.924793
MKD 61.534109
MMK 2426.276265
MNT 4138.7804
MOP 9.301065
MRU 45.673339
MUR 52.588202
MVR 17.80096
MWK 1994.87112
MXN 21.898222
MYR 4.905816
MZN 73.896841
NAD 20.7043
NGN 1782.340361
NIO 42.339387
NOK 11.454573
NPR 158.397707
NZD 1.920463
OMR 0.444024
PAB 1.150483
PEN 4.15254
PGK 4.80593
PHP 64.813692
PKR 326.154978
PLN 4.273527
PYG 9179.867104
QAR 4.196739
RON 5.02714
RSD 117.198303
RUB 92.187365
RWF 1661.27595
SAR 4.337402
SBD 9.645688
SCR 16.420422
SDG 693.891475
SEK 10.959072
SGD 1.481277
SHP 0.908068
SLE 25.479798
SLL 24230.959169
SOS 657.490482
SRD 43.36485
STD 23917.205706
SVC 10.066854
SYP 15024.073349
SZL 20.6907
THB 37.445019
TJS 11.619632
TMT 4.044366
TND 3.404151
TOP 2.70638
TRY 45.531801
TTD 7.801887
TWD 34.111103
TZS 2973.956946
UAH 47.721109
UGX 4145.939979
USD 1.155533
UYU 47.299315
UZS 14617.788379
VES 118.057382
VND 30130.530052
VUV 137.626518
WST 3.026557
XAF 655.947504
XAG 0.031814
XAU 0.000336
XCD 3.122886
XDR 0.815788
XOF 655.947504
XPF 119.331742
YER 281.198547
ZAR 20.713338
ZMK 10401.192896
ZMW 27.812597
ZWL 372.081242
  • Goldpreis

    50.2000

    3452.6

    +1.45%

  • SDAX

    -169.1700

    16737.85

    -1.01%

  • DAX

    -255.2200

    23516.23

    -1.09%

  • Euro STOXX 50

    -70.3500

    5290.47

    -1.33%

  • TecDAX

    -47.0800

    3813.66

    -1.23%

  • MDAX

    -459.6100

    29742.09

    -1.55%

  • EUR/USD

    -0.0035

    1.1555

    -0.3%

Präsidentenwahl in Polen: Pro-europäischer Kandidat Trzaskowski gewinnt erste Runde knapp
Präsidentenwahl in Polen: Pro-europäischer Kandidat Trzaskowski gewinnt erste Runde knapp / Foto: Wojtek RADWANSKI - AFP

Präsidentenwahl in Polen: Pro-europäischer Kandidat Trzaskowski gewinnt erste Runde knapp

Der pro-europäische Kandidat Rafal Trzaskowski hat die erste Runde der richtungsweisenden Präsidentschaftswahl in Polen knapp gewonnen. Der Rechtsnationalist Karol Nawrocki sicherte sich am Sonntag den zweiten Platz und zog damit in die Stichwahl gegen den Warschauer Bürgermeister ein. Bei der Abstimmung in zwei Wochen gehe es "um alles oder nichts", erklärte Regierungschef Donald Tusk. Dabei wird es insbesondere auf die Wähler von zwei rechtsextremen Kandidaten ankommen, die im ersten Wahlgang zusammen mehr als ein Fünftel der Stimmen holten.

Textgröße:

Trzaskowski kam in der ersten Wahlrunde auf 31,36 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission am Montag mitteilte. Nawrocki lag demnach mit 29,54 Prozent knapp dahinter.

Die Präsidentschaftswahl gilt als Richtungswahl in dem EU- und Nato-Mitgliedstaat. Trzaskowski gehört wie Ministerpräsident Tusk der liberal-konservativen Bürgerplattform an. Ein Wahlsieg des 53-Jährigen würde den Weg für die Reformen der Regierung frei machen.

"Dieses Ergebnis zeigt, wie stark wir sein müssen, wie entschlossen wir sein müssen, wie viel Arbeit vor uns liegt", sagte Trzaskowski am Wahlabend vor Anhängern in der Stadt Sandomierz im Osten Polens.

Der 42-jährige Nawrocki wird von der nationalkonservativen früheren Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützt. Sollte er die Stichwahl gewinnen, wäre eine Fortsetzung der Blockadepolitik des scheidenden Staatschefs Andrzej Duda zu erwarten. Beobachter halten in diesem Fall vorgezogene Parlamentswahlen für möglich.

Nawrocki sagte mit Blick auf die Stichwahl, er wolle verhindern, dass die derzeitige Regierungskoalition die gesamte Macht in Polen "monopolisiert". Er werde "nicht akzeptieren, dass neue EU-Verträge unterzeichnet" würden und Polen seine Souveränität "in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens verliert". Zudem versprach er zu verhindern, dass "die Sicherheit der polnischen Frauen und Männer durch illegale Migranten bedroht wird".

Beobachter erwarten nun einen erbitterten Kampf um die Anhänger der in der ersten Runde unterlegenen Kandidaten. Starke Zuwächse verbuchte das Rechtsaußen-Lager: Der rechtsextreme Kandidat Slawomir Mentzen und der antisemitische EU-Abgeordnete Grzegorz Braun holten zusammen 21,15 Prozent der Stimmen. Insgesamt stimmte somit eine Mehrheit der Wähler in der ersten Runde für Bewerber rechter und rechtsextremer Parteien.

"Das bringt Nawrocki in eine günstige Position. Er wird auf ein größeres Stimmenreservoir zurückgreifen können", sagte der Leiter des Warschauer Politikinstituts, Piotr Buras. "Der Wahlkampf in den nächsten zwei Wochen wird sehr polarisierend und brutal sein - eine Konfrontation zweier Visionen von Polen."

Nawrocki sagte am Montag, er sei "voller Energie und Optimismus". Er rief Mentzens Anhänger auf, ihn in der Stichwahl zu unterstützen. Auch Trzaskowski gab sich kämpferisch. "Ich werde versuchen, all diejenigen, die anders gewählt haben, davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, für ein normales Polen und nicht für ein radikales Polen zu stimmen". Er werde sich "besonders auf die junge Generation" konzentrieren.

Der Student Kacper Karwacki bezeichnete die Zugewinne der Rechtsextremen als "sehr besorgniserregend". Ein solches Ergebnis sei aber zu erwarten gewesen. "Wenn man sich die Nachbarländer anschaut - Deutschland, Frankreich, Großbritannien -, dann gewinnt die extreme Rechte überall an Boden und profitiert von sozialen Themen", sagte der 24-Jährige.

Der Wahlkampf in dem EU- und Nato-Mitgliedsland Polen drehte sich vor allem um Außenpolitik und soziale Themen. Der pro-europäische Trzaskowski kündigte an, das Recht auf Abtreibung und die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft zu schützen.

Nawrocki ist euroskeptisch und wirft den etwa eine Million ukrainischen Flüchtlingen im Land vor, sich an Polen zu bereichern. Er bewundert US-Präsident Donald Trump, dieser habe bei einem Treffen im Weißen Haus zu ihm gesagt: "Du wirst gewinnen."

Mit Nawrocki würde die Regierung "de facto gelähmt" sein, sagte die Politwissenschaftlerin Anna Materska-Sosnowska. Dies könne "letztlich zum Sturz der regierenden Koalition führen". Ihrer Einschätzung nach würde sein Erfolg "die Rückkehr der Populisten mit zehnfacher Kraft spätestens in zwei Jahren" bei den nächsten Parlamentswahlen bedeuten.

Regierungschef Tusk unterstrich die Bedeutung der Stichwahl. "Das Spiel um alles oder nichts hat gerade erst begonnen", erklärte der Ministerpräsident im Onlinedienst X. "Diese zwei Wochen werden über die Zukunft unseres Vaterlandes entscheiden", mahnte er.

Der Präsident hat in Polen nur begrenzte Befugnisse, ist aber Oberbefehlshaber der Streitkräfte, bestimmt die Außenpolitik und hat das Recht, Gesetze einzubringen oder sein Veto gegen sie einzulegen.

Unter Tusk hat Polen in Europa an Gewicht gewonnen. Das Land ist seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ein treuer Verbündeter und Unterstützer des Nachbarlandes.

(B.Hartmann--BBZ)