Berliner Boersenzeitung - Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognosen vor Pro-Europäer Trzaskowski

EUR -
AED 4.188747
AFN 79.831596
ALL 97.9191
AMD 437.315642
ANG 2.041031
AOA 1045.788824
ARS 1346.278084
AUD 1.756153
AWG 2.046293
AZN 1.943285
BAM 1.952744
BBD 2.302353
BDT 139.381888
BGN 1.957849
BHD 0.428449
BIF 3354.049835
BMD 1.140445
BND 1.466622
BOB 7.87915
BRL 6.341223
BSD 1.140296
BTN 97.633384
BWP 15.255185
BYN 3.731641
BYR 22352.729264
BZD 2.290474
CAD 1.562011
CDF 3284.48308
CHF 0.937493
CLF 0.027773
CLP 1065.758055
CNY 8.199175
CNH 8.198291
COP 4702.694912
CRC 581.278252
CUC 1.140445
CUP 30.221802
CVE 110.765803
CZK 24.805136
DJF 202.6804
DKK 7.463474
DOP 67.571836
DZD 149.928697
EGP 56.373714
ERN 17.106681
ETB 152.905259
FJD 2.566919
FKP 0.839675
GBP 0.843026
GEL 3.113861
GGP 0.839675
GHS 11.63694
GIP 0.839675
GMD 80.972027
GNF 9870.555088
GTQ 8.764285
GYD 238.920036
HKD 8.948965
HNL 29.663427
HRK 7.540972
HTG 149.527167
HUF 403.934788
IDR 18607.905823
ILS 3.993555
IMP 0.839675
INR 97.837558
IQD 1493.983435
IRR 48027.010022
ISK 144.118521
JEP 0.839675
JMD 182.14497
JOD 0.808621
JPY 165.181542
KES 147.692011
KGS 99.732386
KHR 4584.59079
KMF 492.106504
KPW 1026.372042
KRW 1551.211421
KWD 0.349
KYD 0.95023
KZT 581.669772
LAK 24607.964294
LBP 102678.169769
LKR 341.1846
LRD 227.409109
LSL 20.288958
LTL 3.367439
LVL 0.689844
LYD 6.232579
MAD 10.455037
MDL 19.652456
MGA 5114.897883
MKD 61.573882
MMK 2394.387233
MNT 4081.356961
MOP 9.215302
MRU 45.213001
MUR 52.112696
MVR 17.568605
MWK 1980.387647
MXN 21.794767
MYR 4.821237
MZN 72.943316
NAD 20.288953
NGN 1778.045998
NIO 41.972635
NOK 11.533724
NPR 156.244186
NZD 1.895908
OMR 0.436951
PAB 1.140296
PEN 4.16381
PGK 4.684665
PHP 63.764016
PKR 321.837905
PLN 4.289635
PYG 9104.752401
QAR 4.152077
RON 5.047958
RSD 117.640405
RUB 89.590292
RWF 1620.572872
SAR 4.277289
SBD 9.519743
SCR 16.719079
SDG 684.841637
SEK 10.997372
SGD 1.468784
SHP 0.896211
SLE 25.717466
SLL 23914.569443
SOS 651.768706
SRD 42.130376
STD 23604.916622
SVC 9.979384
SYP 14827.875346
SZL 20.27754
THB 37.304389
TJS 11.272985
TMT 3.991559
TND 3.357187
TOP 2.671042
TRY 44.749355
TTD 7.716436
TWD 34.136842
TZS 2999.371707
UAH 47.230591
UGX 4128.52137
USD 1.140445
UYU 47.395832
UZS 14586.296671
VES 112.208523
VND 29713.163686
VUV 137.507337
WST 3.136555
XAF 654.806008
XAG 0.031702
XAU 0.000344
XCD 3.082111
XDR 0.817456
XOF 652.909075
XPF 119.331742
YER 277.527795
ZAR 20.279442
ZMK 10265.38096
ZMW 28.250343
ZWL 367.222944
  • Euro STOXX 50

    19.6200

    5430.17

    +0.36%

  • MDAX

    -260.4500

    30875.14

    -0.84%

  • DAX

    -19.1200

    24304.46

    -0.08%

  • Goldpreis

    -44.1000

    3331

    -1.32%

  • TecDAX

    -12.5800

    3942.94

    -0.32%

  • SDAX

    -40.5300

    16989.77

    -0.24%

  • EUR/USD

    -0.0056

    1.1396

    -0.49%

Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognosen vor Pro-Europäer Trzaskowski
Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognosen vor Pro-Europäer Trzaskowski / Foto: Wojtek RADWANSKI, Sergei GAPON - AFP/Archiv

Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognosen vor Pro-Europäer Trzaskowski

Wahlkrimi in Polen: Nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen zeichnet sich jüngsten Hochrechnungen zufolge ein Sieg des Nationalisten Karol Nawrocki ab. Einer aktuellen Prognose des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge erhielt Nawrocki bei der Wahl am Sonntag 51 Prozent der Stimmen, auf seinen liberalen Rivalen Rafal Trzaskowski entfielen demnach 49 Prozent. Bei der ersten Nachwahlbefragung hatte der Pro-Europäer Trzaskowski bei dem Kopf-an-Kopf-Rennen noch vorne gelegen.

Textgröße:

Nach Schließung der Wahllokale hatte eine erste Hochrechnung Trzaskowski am Sonntagabend noch 50,3 Prozent der Stimmen bescheinigt. Er lag damit hauchdünne 0,6 Prozentpunkte vor dem rechtsgerichteten Kandidaten Nawrocki, der laut der ersten Prognose 49,7 Prozent der Stimmen erhielt.

Eine spätere Hochrechnung auf der Basis von Teilergebnissen aus den Wahllokalen kehrte die Prognose jedoch um: Demnach erhielt Nawrocki 50,7 Prozent der Stimmen, während Trzaskowski auf 49,3 Prozent kam. Mit dem vorläufigen Ergebnis wurde für Montag in den frühen Morgenstunden gerechnet.

Bereits in der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen lagen der Warschauer Bürgermeister Trzaskowski und der parteilose Historiker Nawrocki eng beieinander. Der 53-jährige Trzaskowski holte 31 Prozent der Stimmen, sein 42-jähriger Rivale kam auf rund 30 Prozent. In Umfragen vor der Stichwahl hatte Trzaskowski zuletzt mit 50,1 Prozent hauchdünn vorne gelegen, Nawrocki kam auf 49,9 Prozent - eine winzige Differenz innerhalb der Fehlermargen.

Die Präsidentschaftswahl galt als richtungsweisend nicht nur für Polen, sondern für ganz Europa: Ein Sieg Trzaskowskis würde dem liberal-konservativen Regierungschef Donald Tusk und dessen Reformen neuen Schwung geben. Diese waren vom bisherigen, rechtsnationalen Präsidenten Andrzej Duda blockiert worden.

Nawrocki hingegen, der wie Duda von der vorherigen rechtsnationalistischen Regierungspartei PiS unterstützt wird, könnte im Falle seines Sieges die bisher starke Unterstützung Polens für die Ukraine in Frage stellen. Ein möglicher Sieg Nawrockis wäre daher nicht nur ein herber Rückschlag für Tusk und seinen EU-freundlichen Kurs. Sollte der Rechtsnationalist nun gewinnen, halten manche Beobachter in der Folge sogar Neuwahlen des Parlaments in Polen für möglich.

Auch würde ein Sieg Nawrockis Sieg die fortschrittlichen Regierungspläne hinsichtlich Abtreibung und LGBTQ-Rechten blockieren. Auch könnte er zu neuen Spannungen mit Brüssel in Fragen der Rechtsstaatlichkeit führen.

Trzaskowski, ein ehemaliger Minister, EU-Abgeordneter und überzeugter Europäer, will das Abtreibungsverbot in dem katholischen Land lockern und setzt sich für die Rechte sexueller Minderheiten ein. "Ich werde ein Präsident sein, der verbindet und bereit ist, mit allen zu reden", versprach Trzaskowski kürzlich.

Der 42-jährige Nawrocki hingegen ist ein politischer Neuling. Den etwa eine Million ukrainischen Flüchtlingen in seinem Land wirft er vor, sich an Polen zu bereichern. Auch einen Nato-Beitritt der Ukraine lehnt der Bewunderer von US-Präsident Donald Trump ab. Bisher ist die Regierung in Warschau einer der engsten Verbündeten Kiews.

Während seines Wahlkampfes war Nawrocki in Washington mit Trump zusammengetroffen. Dieser habe ihm seinen Sieg vorausgesagt. Auch US-Heimatschutzministerin Kristi Noem sicherte Nawrocki bei ihrem jüngsten Besuch in Polen ihre Unterstützung zu. "Er muss der nächste Präsident werden", sagte sie.

Die Wählerin Malgorzata Wojciechowska hoffte indes nach dem Urnengang auf einen Sieg Trzaskowskis. Die Frauen in Polen hätten "nicht die selben Rechte" wie Frauen in anderen Teilen Europas, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Sie hoffe, "dass Rafal Trzaskowski die Debatte über Abtreibungen weiter anstoßen wird, damit wir endlich in einem freien Land leben können".

Die Rentnerin Lila Chojecka setzte derweil auf Nawrocki. "Katholische Werte sind für mich wichtig. Ich weiß, dass er sie teilt", sagte die Warschauerin der AFP bei ihrer Stimmabgabe.

Die Abgeordnete Monika Rosa von der Wahlkampfinitiative "Frauen mit Trzaskowski" begrüßte angesichts der hohen Wahlbeteiligung von 72,8 Prozent zwar eine "außergewöhnliche" politische Mobilisierung von Frauen. Sie wolle aber nach der "ersten Euphorie" die Ergebnisse "bis zum Schluss" abwarten.

Der Präsident hat in Polen mehr Befugnisse als der Bundespräsident in Deutschland: Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte, bestimmt die Außenpolitik mit und hat das Recht, Gesetze einzubringen oder sein Veto gegen sie einzulegen.

(T.Renner--BBZ)