Berliner Boersenzeitung - Bundestag berät Stopp von Familiennachzug - Dobrindt: Baustein der Migrationswende

EUR -
AED 4.303866
AFN 82.246636
ALL 98.022155
AMD 449.672262
ANG 2.097289
AOA 1074.647591
ARS 1391.81353
AUD 1.792196
AWG 2.112381
AZN 1.983424
BAM 1.955245
BBD 2.364528
BDT 143.229313
BGN 1.955245
BHD 0.441775
BIF 3488.009166
BMD 1.171917
BND 1.494276
BOB 8.091701
BRL 6.421523
BSD 1.171067
BTN 100.139554
BWP 15.656552
BYN 3.832411
BYR 22969.575067
BZD 2.352332
CAD 1.609804
CDF 3376.293764
CHF 0.947844
CLF 0.028433
CLP 1091.11005
CNY 8.405576
CNH 8.406068
COP 4731.255999
CRC 590.63222
CUC 1.171917
CUP 31.055803
CVE 110.233686
CZK 24.729442
DJF 208.54076
DKK 7.459954
DOP 69.670209
DZD 151.086081
EGP 58.232458
ERN 17.578756
ETB 158.20126
FJD 2.62656
FKP 0.854056
GBP 0.864979
GEL 3.187919
GGP 0.854056
GHS 12.121557
GIP 0.854056
GMD 83.802267
GNF 10146.117808
GTQ 9.006442
GYD 244.900432
HKD 9.197188
HNL 30.599308
HRK 7.534842
HTG 153.526388
HUF 398.896875
IDR 19027.538938
ILS 3.968943
IMP 0.854056
INR 100.146758
IQD 1534.064221
IRR 49367.008147
ISK 141.98978
JEP 0.854056
JMD 187.676687
JOD 0.830867
JPY 171.117466
KES 151.357004
KGS 102.418534
KHR 4694.666393
KMF 492.800389
KPW 1054.725415
KRW 1599.174691
KWD 0.358361
KYD 0.975923
KZT 609.226938
LAK 25253.826183
LBP 104926.493688
LKR 351.200235
LRD 234.213467
LSL 20.971743
LTL 3.460367
LVL 0.708881
LYD 6.342198
MAD 10.573496
MDL 19.832366
MGA 5148.537463
MKD 61.512526
MMK 2460.63412
MNT 4200.047241
MOP 9.46971
MRU 46.702733
MUR 52.923561
MVR 18.058624
MWK 2030.623164
MXN 22.100029
MYR 4.95545
MZN 74.955972
NAD 20.971743
NGN 1809.134841
NIO 43.097757
NOK 11.809736
NPR 160.223486
NZD 1.935294
OMR 0.448972
PAB 1.171067
PEN 4.156619
PGK 4.830628
PHP 66.342269
PKR 332.140449
PLN 4.240795
PYG 9345.345282
QAR 4.268587
RON 5.081312
RSD 117.146722
RUB 92.123831
RWF 1691.019635
SAR 4.393252
SBD 9.782389
SCR 17.186418
SDG 703.739475
SEK 11.120913
SGD 1.494165
SHP 0.920943
SLE 26.367183
SLL 24574.519824
SOS 669.209899
SRD 44.293815
STD 24256.317781
SVC 10.247089
SYP 15237.096358
SZL 20.967044
THB 38.151768
TJS 11.54662
TMT 4.113429
TND 3.423527
TOP 2.744751
TRY 46.659877
TTD 7.948742
TWD 34.106297
TZS 3085.923386
UAH 48.82633
UGX 4209.804127
USD 1.171917
UYU 47.176599
UZS 14739.812883
VES 124.93046
VND 30581.176601
VUV 139.344496
WST 3.208109
XAF 655.770716
XAG 0.032565
XAU 0.000358
XCD 3.167165
XDR 0.815568
XOF 655.770716
XPF 119.331742
YER 283.896734
ZAR 20.854193
ZMK 10548.660838
ZMW 27.725124
ZWL 377.356827
  • Goldpreis

    -1.5000

    3286.1

    -0.05%

  • Euro STOXX 50

    81.6100

    5325.64

    +1.53%

  • SDAX

    281.6700

    17429.27

    +1.62%

  • TecDAX

    33.9200

    3873.34

    +0.88%

  • DAX

    383.9200

    24033.22

    +1.6%

  • MDAX

    257.1400

    30357.94

    +0.85%

  • EUR/USD

    0.0019

    1.1719

    +0.16%

Bundestag berät Stopp von Familiennachzug - Dobrindt: Baustein der Migrationswende
Bundestag berät Stopp von Familiennachzug - Dobrindt: Baustein der Migrationswende / Foto: Odd ANDERSEN - AFP

Bundestag berät Stopp von Familiennachzug - Dobrindt: Baustein der Migrationswende

Der Bundestag hat erstmals die von der Regierung geplante zweijährige Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete ohne Asylstatus debattiert. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) rechtfertigte die Maßnahme am Freitag im Plenum als einen Baustein der geplanten Wende in der Migrationspolitik. Vom Koalitionspartner SPD kamen auch kritische Worte zu Dobrindts Plänen. Grüne und Linke forderten den Minister auf, davon Abstand zu nehmen, der AfD gehen sie nicht weit genug.

Textgröße:

Dobrindt sagte im Bundestag, dass es "keinen einfachen Hebel, nicht einen einzigen Schalter", gebe, "den man umlegen kann und dann ist das Problem der illegalen Migration gelöst". Die Lösung sei "vielmehr die Summe vieler Einzelmaßnahmen".

Der Minister betonte, dass "die Integrationsfähigkeit eines Landes, auch unseres Landes, schlichtweg eine Grenze hat". Die Aussetzung des Familiennachzugs wirke in doppelter Hinsicht: Zum einen direkt, weil die Familienangehörigen nicht mehr nach Deutschland nachziehen dürften. "Zum anderen wirkt sie, weil der Pullfaktor, die Logik der Schleuserbanden," durchbrochen werde.

Betroffen wären sogenannte subsidiär Schutzberechtigte, also Geflüchtete, die zwar weder als Flüchtling im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention noch als Asylberechtigter anerkannt sind, aber im Herkunftsland womöglich durch Folter, Todesstrafe oder unmenschliche Behandlung bedroht sind. Die meisten stammen aus Syrien.

Bisher können monatlich bis zu 1000 enge Familienangehörige nachziehen - also Ehegatten, minderjährige ledige Kinder und die Eltern von minderjährigen Kindern. Dieses Kontingent wurde in den vergangenen Monaten meist vollständig ausgeschöpft.

Der Familiennachzug war in der Flüchtlingskrise von der damaligen Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits 2016 für rund zwei Jahre eingefroren und danach mit der Deckelung wieder ermöglicht worden. Dobrindt will nun erneut eine zweijährige Aussetzung, um die Migrationszahlen zu senken. Das Bundeskabinett aus CDU, CSU und SPD hatte das Gesetz in der vergangenen Woche auf den Weg gebracht. Es sieht Ausnahmen für Härtefälle vor.

In der SPD gibt es gegen die Pläne Widerstand. "Wir als Jusos halten das für falsch", sagte Philipp Türmer, Chef der SPD-Jugendorganisation im Deutschlandfunk. "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass uns gerade dieser Familiennachzug total wichtig ist." Es sei "einerseits eine moralische Verpflichtung", den Familiennachzug zu erlauben, sagte Türmer. Andererseits helfe er auch "denjenigen, die hier sind, enorm bei der Migration".

Auch die SPD-Abgeordnete Rasha Nasr ließ im Bundestag erkennen, dass sie den Familiennachzug grundsätzlich für ein sinnvolles Instrument hält. Sie nannte dieses Instrument einen "Baustein einer gelungenen Integration". Kapazitäten bei der Integration und Grenzen der Toleranz müssten allerdings "mitgedacht werden", schränkte sie ein. "Wir müssen bereit sein, über Härten offen zu sprechen". Die Härtefallregelung ermögliche es, "flexibel und menschlich zu handeln".

Grüne und Linke fordern, den Familiennachzug weiter zu ermöglichen und verweisen auf humanitäre Gründe. "Mit der Aussetzung des Familiennachzugs nehmen CDU, CSU und SPD vielen geflüchteten Menschen die Aussicht auf ein Leben mit ihren Angehörigen", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann der Nachrichtenagentur AFP. "Da Fluchtursachen oft über Jahre bestehen, bedeutet die erzwungene Trennung für viele Familien eine enorme Belastung." Wer Kinder von ihren Eltern fernhalte, nehme bewusst Leid in Kauf.

Die Linken-Politikerin Clara Bünger nannte das Vorhaben "antichristlich und auch familienfeindlich". Union und SPD machten "Politik gegen Kinder und ihre Eltern", sagte die Linken-Abgeordnete. Ihre Fraktion habe auch verfassungsrechtliche Bedenken - auch was die bisherige Regelung mit der Kontingentierung angeht. "Hören Sie auf, Familien für Ihre Symbolpolitik zu instrumentalisieren", appellierte sie an die Bundesregierung.

Die AfD meldete Zweifel an der Wirksamkeit der Regierungspläne an. Parlamentsgeschäftsführer Bernd Baumann sprach von "Nachzugswahnsinn", den die Union aus Merkels Kanzlerschaft selbst zu verantworten habe. Die Aussetzung sei faktisch "wirkungslos", da sie zeitlich begrenzt ist und nur eine kleine Gruppe umfasse. "Die Grenzen sind weiter offen wie Scheunentore", sagte Baumann. Nach der Beratung in erster Lesung wurde das Gesetz in die Ausschüsse verwiesen.

(A.Berg--BBZ)