Berliner Boersenzeitung - Athleten fordern vor Wahl: "Aus Fehlern lernen"

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Athleten fordern vor Wahl: "Aus Fehlern lernen"
Athleten fordern vor Wahl: "Aus Fehlern lernen" / Foto: IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel - www.imago-images.de/SID

Athleten fordern vor Wahl: "Aus Fehlern lernen"

Der Verein Athleten Deutschland hat klare Forderungen an eine neue Bundesregierung in Bezug auf die Sportpolitik. "Wenn Weltklasse die Erwartungshaltung ist, müssen die Bedingungen auch weltklasse sein", sagte Karla Borger, Präsidentin von Athleten Deutschland, am Dienstag mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar. Maximilian Klein, stellvertretender Geschäftsführer, fügte an: "Es wäre gut, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, damit sich Defizite aus der Sportpolitik nicht wiederholen."

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In Form eines Katalogs mit sechs Unterpunkten fordern die Athleten eine nationale Spitzensportstrategie. Aktuell gebe es einen "Flickenteppich aus Handlungssträngen", welche "parallel und relativ unabgestimmt" liefen, so Klein. Weitere Bausteine sind eine Absicherung der Kaderathleten, verbesserte Umfeldbedingungen, faire Arbeitsverhältnisse für Trainer, besseren Schutz der Athleten sowie Fortschritte beim Thema Digitalisierung.

In Bezug auf die gescheiterte Ampelkoalition befand Klein, dass es zu Beginn eine "große Aufbruchstimmung unter allen Akteuren" gegeben habe. Generell sei der Eindruck, dass das Thema Sport in der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) "schon hoch hängt. Wir kaufen ab, dass Sport durchaus hier und da im Fokus steht. Es sollte aber nicht bei punktueller Begeisterung bleiben."

Vor allem das Sportfördergesetz, die damit verbundene Leistungssportagentur sowie das geplante Zentrum für Safe Sport sind weiterhin zentrale Baustellen. "Eine neue Regierung muss das, was begonnen wurde, auch in die Umsetzung bringen", sagte Klein. Beim Sportfördergesetz, dessen Entwurf im November im Bundestag beschlossen worden war, aktuell jedoch auf Eis liegt, sehen die Athleten weiterhin Verbesserungsbedarf.

"Wir stehen klar hinter dem Sportfördergesetz. Es wäre sehr wünschenswert, wenn hier ein neuer Anlauf genommen wird", so Klein. Gleichzeitig betonte er, dass es im Gesetzgebungsprozess "Geburtsfehler" gegeben habe und Athleten und Trainer "hinten runter gefallen" seien. Daher gelte es, "noch einmal sehr genau hinzuschauen und keine Schnellschüsse zu machen." Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will das Gesetz mit der neuen Regierung "über die Linie" bringen, wie DOSB-Präsident Thomas Weikert Ende des Vorjahres mitteilte.

Besonders wichtig ist den Athleten ein gesetzlicher Anspruch auf eine Absicherung der Bundeskaderathleten. Athleten Deutschland schlägt eine Mindestdauer der Förderung von 24 Monaten für Sportler aus olympischen, paralympischen und nicht-olympischen Sportarten mit einer Mindesthöhe von 1800 Euro pro Monat vor. Auch Ansprüche auf Mutterschutz, ein umfassendes Versicherungspaket und Altersvorsorge werden gefordert.

(Y.Yildiz--BBZ)