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Bei der weltweit größten Naturschutzkonferenz im kolumbianischen Cali haben sich die Teilnehmer auf die Gründung eines Gremiums geeinigt, das die Interessen der indigenen Völker im Rahmen der UN-Konvention über die biologische Vielfalt vertritt. Die 196 Teilnehmerstaaten einigten sich am Freitag auf ein "ergänzendes Gremium", das sich den "Angelegenheiten, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften von Bedeutung sind", widmen soll. Es war der erste große Durchbruch bei der seit fast zwei Wochen andauernden COP16, bei der die Teilnehmer nach wie vor nach einer Lösung für die Finanzierung des Naturschutzes suchen.
"Dies ist ein beispielloser Moment in der Geschichte der multilateralen Umweltabkommen", sagte die Indigenenvertreterin Camila Romero aus Chile nach der Einigung. "Die Vertragsparteien haben erkannt, dass unsere uneingeschränkte und wirksame Beteiligung, unser Wissen und unsere Innovationen, unsere Technologie und unsere traditionellen Praktiken ständig benötigt werden", fügte sie hinzu.
Die Delegierten einigten sich zudem auf eine Sonderrolle für Gemeinschaften von Menschen afrikanischer Herkunft in dem neuen Gremium.
Seit dem 21. Oktober verhandeln in der kolumbianischen Stadt Cali rund 23.000 Delegierte unter dem Motto "Peace with Nature" ("Frieden mit der Natur") über Möglichkeiten zur Eindämmung des weltweiten Artensterben sowie der Umsetzung der bei der vorangegangenen COP15 in Montreal vereinbarten Ziele.
Wenige Stunden vor dem geplanten Abschluss der Konferenz am Freitag hatte Gastgeber Kolumbien einen Kompromissvorschlag vorgelegt. In der Nacht zu Samstag dauerten die Verhandlungen noch an. Ein Knackpunkt ist die Finanzierung des Artenschutzes sowie die Gewinnaufteilung von Unternehmen, die mit den Gendaten von Pflanzen und Tieren aus Entwicklungsländern Profite machen.
(K.Müller--BBZ)