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Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gesunken. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Freitagmorgen bundesweit bei 1371,7. Am Donnerstag hatte sie bei 1385,1 gelegen, am Freitag vergangener Woche noch bei 1472,2. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Das RKI warnte indessen vor der zunehmenden Ausbreitung einer Omikron-Untervariante.
Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Freitagmorgen bei 220.048 - nach 235.626 am Donnerstag und 240.172 am Freitag vergangener Woche. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Freitag zudem 264 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.
Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter nach Angaben des RKI insgesamt 13.255.989 Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 120.992. Die Zahl der von einer Corona-Erkrankung genesenen Menschen in Deutschland beziffert das RKI auf rund 9.484.400.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung oder Lockerung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wie viele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht lag die Hospitalisierungs-Inzidenz am Donnerstag bundesweit bei 5,97. Vor einer Woche betrug sie noch 6,23.
Laut dem jüngsten RKI-Wochenbericht vom Donnerstag "scheint der Scheitelpunkt dieser Welle erreicht zu sein". Das RKI wies indessen darauf hin, dass sich die Unterlinie B.A2 der Omikron-Variante immer stärker ausbreitet. Vergangene Woche lag ihr Anteil an allen Infektionen bereits bei 14,9 Prozent, 10,4 Prozent in der Vorwoche. Aufgrund der der "leichteren Übertragbarkeit" der Subvariante sei "eine langsamere Abnahme oder eine erneute Zunahme der Fallzahlen nicht auszuschließen". Die geplanten Lockerungen könnten demnach ebenfalls dazu beitragen.
Die Zahl der Corona-positiven Patienten auf den Intensivstationen stieg auf 2466 - in der Vorwoche waren es noch 2389.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warnte Bund und Länder davor, angesichts sinkender Infektionszahlen den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie zu unterschätzen. "Die Pandemie hat uns gelehrt, dass wir uns niemals zu sicher fühlen dürfen", sagte Holetschek der "Augsburger Allgemeinen" (Freitagausgabe). Er sprach sich dafür aus, "Basisschutzmaßnahmen wie Masken und Abstand" beizubehalten und auch die allgemeine Impfpflicht "jetzt" umzusetzen.
Die Spitzen von Bund und Ländern hatten am Mittwoch beschlossen, die meisten Corona-Kontaktbeschränkungen bis zum 20. März schrittweise abzuschaffen - "wenn die Situation in den Krankenhäusern dies zulässt". Bestimmte Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Bus und Bahn sollen länger möglich sein. Dafür muss noch das Infektionsschutzgesetz geändert werden.
Der Fraktionsvorsitzende der FDP im Deutschen Bundestag, Christian Dürr, bekräftigte indessen, dass die meisten Corona-Schutzmaßnahmen nach dem Auslaufen der gesetzlichen Grundlage am 19. März nicht verlängert werden sollen. "Was sicherlich nicht geht, ist sozusagen Freiheitsentzug auf Vorrat", sagte er den Sendern RTL und ntv. Der Bund solle die Regeln nur wieder einführen, wenn es die Lage erfordere. Der Bundestag sei "jederzeit handlungsfähig", betonte Dürr.
(F.Schuster--BBZ)