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Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat bei einem Besuch in Kuba der dortigen kommunistischen Regierung für ihr "Verständnis" für das russische Vorgehen im Ukraine-Konflikt gedankt. "Wie wissen es zu schätzen, dass von Beginn unserer militärischen Spezialoperation an unsere kubanischen Freunde (...) ihr volles Verständnis ausgedrückt haben", sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Donnerstag in Havanna während eines Treffens mit seinem Amtskollegen Bruno Rodríguez.
Lawrow traf auch mit dem kubanischen Staatschef Miguel Díaz-Canel und dessen Amtsvorgänger Raúl Castro zusammen. Dabei verurteilte er das "illegale und illegitime" Embargo der USA gegen den Kuba, das seit mehr als 60 Jahren besteht. Er verwies darauf, dass auch Russland das Objekt von US-Sanktionen sei, und zwar nicht erst seit seiner im Februar 2022 begonnenen Offensive in der Ukraine.
Rodríguez kritisierte seinerseits nach Angaben seines Ministeriums die US-Strafmaßnahmen gegen Russland. Zugleich bezeichnete er die Ausdehnung der Nato als "den Hauptgrund für den Konflikt in Europa" und plädierte für eine diplomatische Lösung, welche "die Sicherheit, den Frieden und die regionale und internationale Stabilität garantiert". Die kubanische Regierung hat wiederholt dazu aufgerufen, den Ukraine-Konflikt mittels Verhandlungen zu beenden.
Kuba war die letzte Station einer Lateinamerika-Rundreise Lawrows, bei der er zuvor Brasilien, Venezuela und Nicaragua besucht hatte. In allen von ihm besuchten Ländern gibt es linksgerichtete Regierungen.
(T.Renner--BBZ)