Berliner Boersenzeitung - Mehr Steuern und Grenzkontrollen: Frankreichs Regierungsprogramm

EUR -
AED 4.014219
AFN 74.03685
ALL 98.806322
AMD 423.007396
ANG 1.972415
AOA 997.259158
ARS 1065.298736
AUD 1.623767
AWG 1.967738
AZN 1.824998
BAM 1.95724
BBD 2.209727
BDT 130.776231
BGN 1.95588
BHD 0.411994
BIF 3228.549554
BMD 1.092884
BND 1.429491
BOB 7.589758
BRL 6.133044
BSD 1.094455
BTN 91.974437
BWP 14.524153
BYN 3.581599
BYR 21420.530111
BZD 2.206024
CAD 1.506514
CDF 3145.320454
CHF 0.939618
CLF 0.036845
CLP 1016.666401
CNY 7.73839
CNH 7.745691
COP 4586.627295
CRC 565.331513
CUC 1.092884
CUP 28.961431
CVE 110.348723
CZK 25.270794
DJF 194.882318
DKK 7.460367
DOP 65.890294
DZD 145.660711
EGP 53.097752
ERN 16.393263
ETB 131.056133
FJD 2.457624
FKP 0.836241
GBP 0.836608
GEL 2.96724
GGP 0.836241
GHS 17.461248
GIP 0.836241
GMD 74.892884
GNF 9442.42332
GTQ 8.462149
GYD 228.963719
HKD 8.488377
HNL 27.222027
HRK 7.528912
HTG 144.191379
HUF 400.606504
IDR 17048.337623
ILS 4.107152
IMP 0.836241
INR 91.882107
IQD 1433.66807
IRR 46013.158877
ISK 149.508071
JEP 0.836241
JMD 173.263043
JOD 0.774528
JPY 163.284557
KES 141.167708
KGS 93.443556
KHR 4446.434611
KMF 491.248411
KPW 983.595524
KRW 1483.803376
KWD 0.335122
KYD 0.911979
KZT 529.874752
LAK 23997.536698
LBP 98004.499513
LKR 320.34745
LRD 211.216388
LSL 19.124172
LTL 3.227003
LVL 0.661075
LYD 5.239095
MAD 10.731943
MDL 19.31592
MGA 5028.861495
MKD 61.531429
MMK 3549.645216
MNT 3713.620506
MOP 8.759326
MRU 43.32607
MUR 50.513261
MVR 16.775534
MWK 1897.757224
MXN 21.043955
MYR 4.69506
MZN 69.832342
NAD 19.123647
NGN 1779.892945
NIO 40.27166
NOK 11.737314
NPR 147.165677
NZD 1.794243
OMR 0.420705
PAB 1.094405
PEN 4.0766
PGK 4.304305
PHP 62.818435
PKR 303.793763
PLN 4.290085
PYG 8541.676104
QAR 3.989799
RON 4.974773
RSD 117.017331
RUB 105.08998
RWF 1473.631553
SAR 4.103841
SBD 9.070203
SCR 14.885785
SDG 657.37707
SEK 11.360662
SGD 1.427531
SHP 0.836241
SLE 24.969456
SLL 22917.231512
SOS 625.480285
SRD 34.913827
STD 22620.496194
SVC 9.576134
SYP 2745.904605
SZL 19.11768
THB 36.253705
TJS 11.665938
TMT 3.836024
TND 3.368948
TOP 2.559641
TRY 37.446065
TTD 7.428534
TWD 35.178818
TZS 2974.277799
UAH 45.066105
UGX 4022.051597
USD 1.092884
UYU 45.763675
UZS 13973.41007
VEF 3959030.38985
VES 42.444365
VND 27160.904315
VUV 129.749439
WST 3.06137
XAF 656.461075
XAG 0.034713
XAU 0.00041
XCD 2.953574
XDR 0.814125
XOF 656.470092
XPF 119.331742
YER 273.603962
ZAR 19.087386
ZMK 9837.270256
ZMW 28.919603
ZWL 351.908263
  • Euro STOXX 50

    -3.0500

    5000.87

    -0.06%

  • TecDAX

    12.7100

    3399

    +0.37%

  • EUR/USD

    -0.0018

    1.0923

    -0.16%

  • MDAX

    -56.0700

    26782.43

    -0.21%

  • SDAX

    -48.3000

    13940.02

    -0.35%

  • Goldpreis

    -3.8000

    2672.5

    -0.14%

  • DAX

    33.9400

    19407.77

    +0.17%

Mehr Steuern und Grenzkontrollen: Frankreichs Regierungsprogramm
Mehr Steuern und Grenzkontrollen: Frankreichs Regierungsprogramm / Foto: ALAIN JOCARD - AFP

Mehr Steuern und Grenzkontrollen: Frankreichs Regierungsprogramm

Mehr Steuern für große Unternehmen, Korrekturen an der umstrittenen Rentenreform und mehr Grenzkontrollen nach deutschem Vorbild: Das sind einige der großen Linien der neuen französischen Minderheitsregierung, die der konservative Premierminister Michel Barnier am Dienstag in der Nationalversammlung vorgestellt hat. "Wir werden Dialog und Kompromiss zu den Leitlinien unserer Regierung machen", sagte der ehemalige EU-Brexit-Unterhändler. "Kompromiss ist kein Schimpfwort", betonte er.

Textgröße:

Knapp drei Monate nach der vorgezogenen Parlamentswahl, die eine stark gespaltene Nationalversammlung hervorbrachte, hat Frankreich zwar eine neue Regierung, aber noch immer keinen Koalitionsvertrag. Stattdessen gab Barnier in seiner gut einstündigen Rede vor den Abgeordneten die Vorhaben für seine Amtszeit vor - die allerdings jederzeit enden kann, wenn die Rechtspopulisten und das linke Lager bei einem Misstrauensantrag gemeinsam gegen die Regierung stimmen.

Zwei "Damoklesschwerter" hingen über Frankreich, sagte Barnier und meinte damit die finanzielle Lage des Landes und die ökologische Schuldenlast, welche die jetzige Generation der kommenden überlasse.

Das von der EU vorgegebene Ziel eines Defizits von höchstens drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts peilt der Premierminister nun für 2029 an - zwei Jahre später als bisher geplant. Im kommenden Jahr solle es auf unter fünf Prozent gesenkt werden. "Es ist unsere gewaltige finanzielle Schuldenlast – 3.228 Milliarden Euro – die, wenn wir nicht aufpassen, unser Land an den Rand des Abgrunds führen wird", sagte Barnier.

Die erste Antwort darauf seien Sparmaßnahmen, sagte Barnier. Darüber hinaus werde es aber auch nötig, "von großen Unternehmen, die hohe Gewinne erzielen, einen Beitrag zu verlangen", sagte er. Dies solle jedoch nicht die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs infrage stellen. Zudem sollten "die reichsten Franzosen" einen "Sonderbeitrag" leisten. Ob er die sogenannte Reichensteuer wieder einführen will, erläuterte der Premierminister nicht.

Mit Blick auf den Kampf gegen den Klimawandel bekräftigte Barnier die von Präsident Emmanuel Macron seit langem verfolgten Pläne, sowohl die Atomkraft als auch erneuerbare Energien weiter auszubauen. Der Staat müsse zudem als größter Immobilienbesitzer bei der Wärmedämmung von Gebäuden mit gutem Beispiel vorangehen.

Mit Blick auf die umstrittene Rentenreform, mit der das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre angehoben wurde, zeigte Barnier sich zu Zugeständnissen bereit. "Wir werden den Sozialpartnern vorschlagen, über vernünftige und gerechte Anpassungen zu sprechen", sagte er.

Zur Einwanderungspolitik, die der konservative Innenminister Bruno Retailleau gerne verschärfen möchte, äußerte Barnier sich zurückhaltender als sein Minister. Er kündigte sowohl eine effizientere Bearbeitung von Asylanträgen als auch eine verlängerte Aufenthaltsdauer in Abschiebezentren an - eine Reaktion den Fall einer Studentin, die vermutlich von einem Marokkaner getötet wurde, der aus dem Abschiebezentrum entlassen worden war. Außerdem wolle Frankreich weiter seine Grenzen kontrollieren, "so wie es die europäischen Regeln erlauben und wie Deutschland es auch macht", sagte er.

Auf die deutsch-französische Partnerschaft ging Barnier nicht weiter ein. "Frankreich spielt eine wichtige Rolle, um Europa zu reformieren", sagte er. Frankreichs Unterstützung für die Ukraine und die Bemühungen für eine Feuerpause im Nahen Osten erwähnte er nur knapp. Außen- und sicherheitspolitische Themen bleiben weiter in der Hand von Präsident Macron.

"Dies ist der Plan für die nächsten zweieinhalb Jahre", resümierte Barnier, worauf der Zwischenruf "Niemals!" erschallte. Das linke Lager hatte bereits zuvor angekündigt, noch diese Woche einen Misstrauensantrag einzureichen. Sie protestieren weiter dagegen, dass sie als Wahlsieger nicht den Premierminister stellen.

Die rechtspopulistische Fraktionschefin Marine Le Pen rief in einer ersten Reaktion dazu auf, in einem neuem Einwanderungsgesetz alle verschärfenden Maßnahmen wieder aufzunehmen, die der Staatsrat in einer früheren Fassung zensiert hatte. Sie ließ erkennen, dass ihre Fraktion anderenfalls gewogen sei, bei einem Misstrauensvotum gemeinsam mit den Linken zu stimmen.

(Y.Yildiz--BBZ)