Berliner Boersenzeitung - UN-Sanktionen gegen den Iran gelten wieder - Europäer: Kein "Ende der Diplomatie"

EUR -
AED 4.330065
AFN 77.919884
ALL 96.476042
AMD 449.426362
ANG 2.110975
AOA 1081.189112
ARS 1710.248463
AUD 1.756844
AWG 2.122585
AZN 1.998602
BAM 1.95329
BBD 2.372751
BDT 143.955038
BGN 1.954635
BHD 0.444664
BIF 3475.834041
BMD 1.17905
BND 1.513755
BOB 8.169503
BRL 6.508006
BSD 1.178086
BTN 105.66613
BWP 15.506077
BYN 3.417762
BYR 23109.381687
BZD 2.369356
CAD 1.611897
CDF 2593.910466
CHF 0.927594
CLF 0.027204
CLP 1067.156584
CNY 8.286952
CNH 8.262689
COP 4428.547495
CRC 582.551503
CUC 1.17905
CUP 31.244827
CVE 110.12444
CZK 24.282544
DJF 209.780462
DKK 7.469306
DOP 73.515543
DZD 152.987593
EGP 56.114062
ERN 17.685751
ETB 183.544171
FJD 2.675502
FKP 0.874329
GBP 0.872644
GEL 3.165782
GGP 0.874329
GHS 13.341858
GIP 0.874329
GMD 87.853325
GNF 10295.771378
GTQ 9.02548
GYD 246.463329
HKD 9.168736
HNL 31.053101
HRK 7.532838
HTG 154.382295
HUF 389.943115
IDR 19747.968844
ILS 3.757025
IMP 0.874329
INR 105.828411
IQD 1543.217182
IRR 49667.484687
ISK 147.99414
JEP 0.874329
JMD 188.387948
JOD 0.835956
JPY 183.822174
KES 151.972376
KGS 103.107976
KHR 4720.934262
KMF 492.842688
KPW 1061.165957
KRW 1708.420009
KWD 0.362181
KYD 0.981739
KZT 600.108944
LAK 25517.374158
LBP 105487.758216
LKR 364.681436
LRD 208.513857
LSL 19.663817
LTL 3.481429
LVL 0.713196
LYD 6.374809
MAD 10.744894
MDL 19.825098
MGA 5379.088626
MKD 61.532218
MMK 2475.803359
MNT 4191.700992
MOP 9.437874
MRU 46.980636
MUR 54.20089
MVR 18.216462
MWK 2042.77532
MXN 21.10344
MYR 4.769272
MZN 75.353104
NAD 19.665233
NGN 1712.134419
NIO 43.354296
NOK 11.788791
NPR 169.064775
NZD 2.017933
OMR 0.45334
PAB 1.178086
PEN 3.965305
PGK 5.085466
PHP 69.250317
PKR 330.004491
PLN 4.215287
PYG 8026.686834
QAR 4.305904
RON 5.088421
RSD 117.393286
RUB 92.265407
RWF 1715.895315
SAR 4.422507
SBD 9.613257
SCR 16.39144
SDG 709.196322
SEK 10.80105
SGD 1.513694
SHP 0.884593
SLE 28.385649
SLL 24724.095101
SOS 672.036527
SRD 45.180672
STD 24403.956289
STN 24.468561
SVC 10.307756
SYP 13036.614366
SZL 19.662736
THB 36.586033
TJS 10.838266
TMT 4.138466
TND 3.437912
TOP 2.83887
TRY 50.522202
TTD 8.013704
TWD 37.038091
TZS 2920.73935
UAH 49.606263
UGX 4256.530955
USD 1.17905
UYU 46.011272
UZS 14201.752741
VES 339.671166
VND 31023.75539
VUV 142.830768
WST 3.287923
XAF 655.115269
XAG 0.016302
XAU 0.000262
XCD 3.186442
XCG 2.123172
XDR 0.814753
XOF 655.115269
XPF 119.331742
YER 281.144728
ZAR 19.62217
ZMK 10612.861469
ZMW 26.623792
ZWL 379.653647
  • EUR/USD

    -0.0010

    1.1788

    -0.08%

  • Goldpreis

    8.3000

    4514

    +0.18%

  • Euro STOXX 50

    5.5900

    5749.28

    +0.1%

  • MDAX

    -134.5100

    30302.78

    -0.44%

  • SDAX

    -11.6700

    16806.75

    -0.07%

  • TecDAX

    -6.1400

    3586.84

    -0.17%

  • DAX

    56.0900

    24340.06

    +0.23%

UN-Sanktionen gegen den Iran gelten wieder - Europäer: Kein "Ende der Diplomatie"
UN-Sanktionen gegen den Iran gelten wieder - Europäer: Kein "Ende der Diplomatie" / Foto: Simon Wohlfahrt - AFP/Archiv

UN-Sanktionen gegen den Iran gelten wieder - Europäer: Kein "Ende der Diplomatie"

Im Streit um das iranische Atomprogramm gelten wieder weitreichende UN-Sanktionen gegen Teheran: Zehn Jahre nach dem historischen Atomabkommen mit der Islamischen Republik - und nach Ablauf einer vierwöchigen Frist - traten in der Nacht zum Sonntag die Strafmaßnahmen in Kraft, die unter anderem auf das iranische Atom- und Raketenprogramm abzielen. Während die iranische Regierung erbost reagierte, riefen die Europäer und die USA zu neuen diplomatischen Bemühungen auf.

Textgröße:

Die Wiedereinführung der nach dem Atomabkommen von 2015 abgebauten UN-Sanktionen sei "nicht das Ende der Diplomatie", erklärten Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU), sein französischer Kollege Jean-Noël Barrot und die britische Außenministerin Yvette Cooper. Die sogenannten E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollten vielmehr "weiterhin mit allen Parteien zusammenarbeiten, um eine diplomatische Lösung zu finden, die sicherstellt, dass der Iran niemals über Atomwaffen verfügt".

Zugleich warnten die drei Länder den Iran vor "eskalierenden Maßnahmen" als Reaktion auf die UN-Sanktionen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte, die UN-Sanktionen seien nicht das Ende der Diplomatie. Eine "nachhaltige Lösung" im Atomstreit könne nur durch "Verhandlungen" erzielt werden.

US-Außenminister Marco Rubio forderte Teheran zu "direkten Gesprächen" mit Washington auf. "Ein Abkommen bleibt weiterhin die beste Lösung für das iranische Volk und die Welt", erklärte er.

Die E3-Staaten hatten Ende August den sogenannten Snapback-Mechanismus aktiviert, nachdem Verhandlungen über das iranische Atomprogramm ergebnislos geblieben waren. Der Mechanismus sieht vor, die UN-Sanktionen gegen den Iran binnen 30 Tagen wieder in Kraft zu setzen - was nun geschah. Die Sanktionen umfassen nach Angaben des Auswärtigen Amtes unter anderem ein Waffenembargo, Restriktionen für den iranischen Banken- und Finanzsektor und Verbote über den Import, Export oder Transfer zahlreicher Güter.

Westliche Staaten werfen dem Iran vor, nach der Atombombe zu streben. Nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ist der Iran das einzige Land ohne eigene Atomwaffen, das Uran auf 60 Prozent anreichert. Zur Herstellung von Atomsprengköpfen ist auf 90 Prozent angereichertes Uran nötig, zur Stromerzeugung mit Atomkraft ist eine Anreicherung auf 3,67 Prozent ausreichend. Teheran versichert beharrlich, sein Atomprogramm lediglich zur zivilen Nutzung zu betreiben.

Der Iran kündigte nach der Wiedereinsetzen der UN-Sanktionen eine "entschlossene und angemessene" Reaktion an. Das Außenministerium des Landes bezeichnete die Reaktivierung als "rechtlich unbegründet und nicht zu rechtfertigen" und rief die internationale Staatengemeinschaft auf, die Sanktionen nicht anzuerkennen.

Für den Iran, der bereits mit hoher Inflation und einer schwachen Infrastruktur zu kämpfen hat, dürften die UN-Sanktionen weitere wirtschaftliche Schwierigkeiten bedeuten. So sank die Landeswährung Rial am Sonntag auf dem Schwarzmarkt der Islamischen Republik laut spezialisierten Websites auf einen historischen Tiefstand. Ein US-Dollar wurde demnach mit 1,12 Millionen Rial gehandelt, Anfang August waren es noch rund 900.000 Rial gewesen.

Zweifelhaft ist allerdings, ob alle Länder sich an die Sanktionen halten. Der russische Vize-Botschafter bei der UNO, Dmitri Poljanski, kündigte bereits an, dass sein Land die Wiedereinführung der Strafmaßnahmen als "null und nichtig" betrachte. Unklar ist zudem, ob China sich an die Sanktionen halten wird.

Erst am Freitag hatte der UN-Sicherheitsrat einen von Irans Verbündeten Russland und China vorgeschlagenen Aufschub der Sanktionen abgelehnt. Neun von 15 Mitgliedern des UN-Gremiums stimmten in New York gegen einen Resolutionsentwurf, der Teheran mehr Zeit für Verhandlungen über sein Atomprogramm verschaffen sollte.

Bundesaußenminister Wadephul sagte am Samstag in seiner Rede bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York, dass die E3-Staaten wegen der Verstöße des Iran gegen das Atomabkommen "keine andere Wahl" gehabt hätten, als den Snapback-Mechanismus auszulösen. Der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atombombe gelangen. Zugleich betonte Wadephul: "Wir bleiben offen für Verhandlungen über eine neue Vereinbarung. Die Diplomatie kann und sollte weitergehen."

Das Atomabkommen von 2015 sollte den Iran am Bau der Atombombe hindern. Die USA stiegen aber im Mai 2018 während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus. In der Folge zog sich auch der Iran schrittweise von seinen Verpflichtungen zurück.

Diplomatische Bemühungen für eine Wiederbelebung des Abkommens brachten bislang keinen Durchbruch. Im Juni bombardierten Israel und schließlich auch die USA iranische Atomanlagen.

(A.Lehmann--BBZ)