Berliner Boersenzeitung - Bundesregierung bleibt Völkermordsprozess in Namibia fern - Kritik der Linkspartei

EUR -
AED 4.32464
AFN 77.740992
ALL 96.464556
AMD 447.574742
ANG 2.108331
AOA 1079.834899
ARS 1709.556878
AUD 1.766179
AWG 2.122576
AZN 2.000414
BAM 1.95569
BBD 2.363067
BDT 143.371909
BGN 1.955626
BHD 0.443886
BIF 3466.298337
BMD 1.177574
BND 1.513825
BOB 8.124542
BRL 6.586144
BSD 1.173234
BTN 105.188064
BWP 15.475127
BYN 3.412507
BYR 23080.441516
BZD 2.359667
CAD 1.617774
CDF 2661.316446
CHF 0.930101
CLF 0.027311
CLP 1071.414928
CNY 8.291237
CNH 8.268456
COP 4466.57179
CRC 584.866995
CUC 1.177574
CUP 31.205699
CVE 110.258778
CZK 24.322134
DJF 208.92821
DKK 7.470279
DOP 73.425856
DZD 152.639428
EGP 55.923086
ERN 17.663603
ETB 181.842238
FJD 2.681865
FKP 0.883315
GBP 0.872994
GEL 3.161821
GGP 0.883315
GHS 13.405244
GIP 0.883315
GMD 86.550939
GNF 10255.811591
GTQ 8.990493
GYD 245.466148
HKD 9.158172
HNL 30.926255
HRK 7.534589
HTG 153.6122
HUF 388.554479
IDR 19765.571982
ILS 3.771279
IMP 0.883315
INR 105.69535
IQD 1537.013263
IRR 49575.846669
ISK 147.997138
JEP 0.883315
JMD 187.269432
JOD 0.834941
JPY 183.770931
KES 151.235955
KGS 102.979128
KHR 4706.454632
KMF 493.403332
KPW 1059.816155
KRW 1747.389558
KWD 0.361786
KYD 0.977745
KZT 605.005858
LAK 25413.565852
LBP 105067.570788
LKR 363.249501
LRD 207.668281
LSL 19.597194
LTL 3.477069
LVL 0.712302
LYD 6.366641
MAD 10.740594
MDL 19.863879
MGA 5285.701715
MKD 61.551527
MMK 2473.272155
MNT 4181.82663
MOP 9.402069
MRU 46.766361
MUR 54.144854
MVR 18.205057
MWK 2034.485189
MXN 21.160461
MYR 4.789188
MZN 75.236061
NAD 19.597194
NGN 1714.487931
NIO 43.175364
NOK 11.89002
NPR 168.300502
NZD 2.025781
OMR 0.452776
PAB 1.173334
PEN 3.951077
PGK 4.991422
PHP 69.206505
PKR 328.666153
PLN 4.216243
PYG 7927.552629
QAR 4.288558
RON 5.087349
RSD 117.400563
RUB 92.793938
RWF 1708.903563
SAR 4.416419
SBD 9.593396
SCR 16.653484
SDG 708.31001
SEK 10.856127
SGD 1.515785
SHP 0.883485
SLE 28.320651
SLL 24693.132803
SOS 669.362226
SRD 45.22648
STD 24373.394906
STN 24.497057
SVC 10.266421
SYP 13022.057466
SZL 19.591894
THB 36.728798
TJS 10.794191
TMT 4.121507
TND 3.431906
TOP 2.835315
TRY 50.432508
TTD 7.97655
TWD 37.104937
TZS 2909.164856
UAH 49.385213
UGX 4227.761417
USD 1.177574
UYU 45.987405
UZS 14075.205703
VES 332.26374
VND 31004.922699
VUV 142.019348
WST 3.282858
XAF 655.919985
XAG 0.016984
XAU 0.000263
XCD 3.182451
XCG 2.114581
XDR 0.815754
XOF 655.919985
XPF 119.331742
YER 280.817031
ZAR 19.676523
ZMK 10599.577001
ZMW 26.516504
ZWL 379.178202
  • DAX

    14.0300

    24298

    +0.06%

  • MDAX

    -73.5400

    30363.75

    -0.24%

  • Euro STOXX 50

    -2.6600

    5741.03

    -0.05%

  • SDAX

    -57.2200

    16761.2

    -0.34%

  • Goldpreis

    45.0000

    4514.4

    +1%

  • EUR/USD

    0.0028

    1.1791

    +0.24%

  • TecDAX

    2.7500

    3595.73

    +0.08%

Bundesregierung bleibt Völkermordsprozess in Namibia fern - Kritik der Linkspartei
Bundesregierung bleibt Völkermordsprozess in Namibia fern - Kritik der Linkspartei / Foto: Philip LITTLETON - AFP/Archiv

Bundesregierung bleibt Völkermordsprozess in Namibia fern - Kritik der Linkspartei

Die Bundesregierung ist einem Gerichtsprozess in Namibia ferngeblieben, in dem es um die Aufarbeitung des Völkermords an den Herero und Nama während der deutschen Kolonialzeit geht. Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Charlotte Neuhäuser hervor, die der Nachrichtenagentur AFP in Berlin vorlag. Neuhäuser kritisierte das Vorgehen der Bundesregierung.

Textgröße:

In dem Prozess geht es um die zwischen der Bundesregierung und der Regierung Namibias vereinbarte Gemeinsame Erklärung aus dem Jahr 2021. Darin hatte die Bundesregierung anerkannt, dass man die Gräueltaten während der damaligen Kolonialkriege aus heutiger Sicht als Völkermord bezeichnen würde. Dies bedeutete eine historische, nicht jedoch eine völkerrechtliche Anerkennung des Genozids. Neben einer Entschuldigung wurde eine Wiederaufbauhilfe von 1,1 Milliarden Euro zugesagt, mit der alle finanziellen Fragen zu dem Sachverhalt abschließend geregelt werden sollten.

Diese Erklärung wurde damals von den Regierungen paraphiert, jedoch nie offiziell abgegeben, vor allem wegen Widerständen auf namibischer Seite. Aus Sicht der Bundesregierung handelt es sich ohnehin nicht um einen völkerrechtlichen Vertrag, sondern lediglich um eine politische Absichtserklärung. Vertreter der Volksgruppen der Herero und Nama kritisierten, nicht angemessen in die Verhandlungen einbezogen worden zu sein.

In dem aktuellen Verfahren, dem weitere Prozesse vorausgingen, geht es formal um die Frage, ob die namibische Regierung berechtigt war, der Erklärung ohne Einbeziehung des Parlaments zuzustimmen. Zu diesem Verfahren war die Bundesregierung für den Verhandlungstermin am 7. Oktober durch das Gericht zur Teilnahme aufgefordert worden. Ihre Nichtteilnahme begründete die Regierung auf die Linken-Anfrage hin damit, dass hoheitliches Handeln eines souveränen Staates nicht von einem anderen Staat oder dessen Gerichten überprüft werden könne.

"Die Bundesregierung versteckt sich hinter juristischen Schutzbehauptungen, statt ernsthafte Verantwortung für den ersten Völkermord im 20. Jahrhundert zu übernehmen", sagte Neuhäuser AFP. "Sie zeigt zum wiederholten Male, dass sie die Stimmen der Nachfahren der Betroffenen nicht ernst nimmt."

Bereits im Rahmen der zwischenstaatlichen Verhandlungen über das beklagte Versöhnungsabkommen von namibischer Regierung und deutscher Regierung seien die selbstgewählten Vertreter der Betroffenen ausgeschlossen worden, erklärte die Linken-Politikerin weiter. "Das Fortbleiben vor dem namibischen Gerichtshof unterstreicht, dass sie die Opfer weiter ausgrenzt und deren Stimmen nicht hören will." Neuhäuser sprach von einem "rassistischen Muster deutscher Verantwortungslosigkeit" und forderte einen Neustart der Verhandlungen über eine Wiedergutmachung.

Namibia war von 1884 bis 1915 deutsche Kolonie. Aufstände der Herero und Nama schlugen die deutschen Kolonialtruppen brutal nieder. Später ordnete der damalige deutsche Gouverneur Lothar von Trotha die planmäßige Vernichtung der beiden Volksgruppen an - zehntausende Menschen starben. Auch die namibische Regierung hat von Deutschland als Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reichs deswegen wiederholt Reparationsleistungen gefordert, unter anderem im Rahmen eines nationalen Gedenktages im Mai dieses Jahres.

(O.Joost--BBZ)