Berliner Boersenzeitung - Israel vor dem Absturz?

EUR -
AED 4.276668
AFN 76.998128
ALL 96.555345
AMD 444.429566
ANG 2.084537
AOA 1067.855853
ARS 1670.167664
AUD 1.757102
AWG 2.09903
AZN 1.981244
BAM 1.955498
BBD 2.346148
BDT 142.398044
BGN 1.956497
BHD 0.438972
BIF 3440.969447
BMD 1.16451
BND 1.510567
BOB 8.077755
BRL 6.325272
BSD 1.164825
BTN 104.851383
BWP 15.496611
BYN 3.368795
BYR 22824.404771
BZD 2.342749
CAD 1.612864
CDF 2599.187433
CHF 0.938816
CLF 0.027395
CLP 1074.703131
CNY 8.23507
CNH 8.232395
COP 4450.75893
CRC 568.812296
CUC 1.16451
CUP 30.859527
CVE 110.248001
CZK 24.287613
DJF 207.428908
DKK 7.468774
DOP 74.678486
DZD 151.430642
EGP 55.280834
ERN 17.467657
ETB 181.07788
FJD 2.662036
FKP 0.873418
GBP 0.873726
GEL 3.138306
GGP 0.873418
GHS 13.307948
GIP 0.873418
GMD 85.5941
GNF 10125.438788
GTQ 8.922586
GYD 243.702424
HKD 9.05919
HNL 30.591595
HRK 7.534153
HTG 152.516484
HUF 384.797916
IDR 19415.882692
ILS 3.754556
IMP 0.873418
INR 104.997211
IQD 1525.508686
IRR 49055.003081
ISK 149.022386
JEP 0.873418
JMD 186.741207
JOD 0.82563
JPY 181.535649
KES 150.559542
KGS 101.836135
KHR 4663.301002
KMF 493.752072
KPW 1048.05925
KRW 1712.832001
KWD 0.357586
KYD 0.970754
KZT 595.230779
LAK 25262.21336
LBP 104320.696341
LKR 359.446121
LRD 205.597417
LSL 19.779535
LTL 3.438497
LVL 0.704401
LYD 6.330051
MAD 10.786281
MDL 19.75004
MGA 5194.199122
MKD 61.630762
MMK 2445.505736
MNT 4131.653477
MOP 9.335101
MRU 46.34969
MUR 53.707412
MVR 17.945394
MWK 2022.18316
MXN 21.27776
MYR 4.79896
MZN 74.415763
NAD 19.779535
NGN 1689.285129
NIO 42.863391
NOK 11.80024
NPR 167.763133
NZD 2.014842
OMR 0.447753
PAB 1.16482
PEN 3.916233
PGK 4.946723
PHP 68.898842
PKR 326.76267
PLN 4.236419
PYG 8010.799234
QAR 4.239942
RON 5.089607
RSD 117.395509
RUB 89.14522
RWF 1694.838678
SAR 4.37062
SBD 9.576728
SCR 17.120222
SDG 700.45253
SEK 10.940034
SGD 1.511261
SHP 0.873684
SLE 27.826284
SLL 24419.199663
SOS 665.518795
SRD 45.018799
STD 24103.015126
STN 24.496223
SVC 10.192472
SYP 12875.795215
SZL 19.774036
THB 37.108869
TJS 10.687406
TMT 4.075787
TND 3.421558
TOP 2.803862
TRY 49.546775
TTD 7.891817
TWD 36.279155
TZS 2853.05075
UAH 49.106928
UGX 4121.364539
USD 1.16451
UYU 45.502789
UZS 13966.906452
VES 299.98511
VND 30699.406673
VUV 141.887539
WST 3.247365
XAF 655.855875
XAG 0.02
XAU 0.000278
XCD 3.147148
XCG 2.099385
XDR 0.815674
XOF 655.858691
XPF 119.331742
YER 277.793502
ZAR 19.84722
ZMK 10481.989989
ZMW 26.936962
ZWL 374.971889
  • Goldpreis

    -5.4000

    4212.3

    -0.13%

  • EUR/USD

    0.0012

    1.1652

    +0.1%

  • Euro STOXX 50

    1.6600

    5725.59

    +0.03%

  • DAX

    17.8700

    24046.01

    +0.07%

  • TecDAX

    -25.9000

    3581.98

    -0.72%

  • MDAX

    -31.3700

    29665.08

    -0.11%

  • SDAX

    -26.7000

    16879

    -0.16%


Israel vor dem Absturz?




Die israelische Wirtschaft befand sich vor dem 7. Oktober 2023 auf einem stabilen Wachstumspfad. Zwischen 2015 und 2019 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) durchschnittlich um 3,7 Prozent pro Jahr. Die Terrorattacke von Hamas und der anschließende Krieg verwandelten den Boom über Nacht in einen Einbruch. Im letzten Quartal 2023 brach die Wirtschaftsleistung um rund fünf Prozent ein, sodass die Gesamtjahresrate 2023 nur noch 1,8 Prozent betrug. Das Jahr 2024 brachte trotz einer kurzen Erholung einen Zuwachs von lediglich 0,9 Prozent – angesichts des demografischen Wachstums bedeutet dies einen Rückgang des Einkommens pro Kopf.

Als im Juni 2025 wieder Hoffnung aufkeimte, prognostizierte die OECD 3,3 Prozent Wachstum für 2025. Doch der Krieg gegen Iran und anhaltende Kämpfe im Gazastreifen ließen diese Prognosen hinfällig werden: im zweiten Quartal 2025 schrumpfte die israelische Wirtschaft um 3,5 Prozent, weil Geschäfte geschlossen blieben, Flüge abgesagt wurden und Investitionen einfroren. Solange Israel in großflächige militärische Konflikte verwickelt ist, bleiben verlässliche Wachstumsprognosen praktisch unmöglich.

Vom Innovationsmotor zur Kriegswirtschaft
Israels Hightech‑Sektor galt über Jahre als Wachstumsmotor. Er beschäftigt rund zwölf Prozent der Erwerbstätigen, erwirtschaftet etwa ein Fünftel des BIP und trägt ein Viertel der gesamten Einkommensteuer bei. Doch der Sektor leidet massiv unter dem Krieg: Mindestens 8 300 Tech‑Beschäftigte verließen zwischen Oktober 2023 und Juli 2024 das Land; 2024 sank die Zahl der Beschäftigten erstmals seit zehn Jahren. Viele werden für Reserveübungen einberufen, andere ziehen wegen Sicherheitsrisiken und politischer Unsicherheit ins Ausland. Das Finanzvolumen ausländischer Direktinvestitionen brach ein: 2024 flossen nur noch 16,8 Milliarden US‑Dollar und damit der niedrigste Betrag seit 2017; im Jahr 2022 waren es noch 22,9 Milliarden US‑Dollar. Zudem weicht Kapital in andere Länder ab, weil internationale Fonds ihre Beteiligungen reduzieren. So verkaufte Norwegens Staatsfonds Beteiligungen an elf israelischen Firmen aus Protest gegen den Krieg. Banken und Ratingagenturen sehen das Land inzwischen in der Nähe eines „Ramsch“-Ratings; der Risikoaufschlag auf Staatsanleihen stieg von 0,8 Prozentpunkten vor dem Krieg auf mehr als 1,7 Prozentpunkte, und es droht ein weiterer Anstieg, sollte die Regierung keine glaubwürdige Budgetpolitik vorlegen.

Die Hochrüstung trifft den Staatshaushalt hart. Verteidigungsausgaben stiegen von 5,4 Prozent des BIP im Jahr 2023 auf 8,8 Prozent 2024. Der Kriegshaushalt 2025 weist mit 107 Milliarden Schekel den höchsten Verteidigungsposten der Geschichte auf und liegt 65 Prozent über dem Vorkriegsniveau. Gleichzeitig laufen die Steuer­einnahmen wegen Schließungen und Mobilmachung zurück; der Staat muss mit Neuverschuldung gegensteuern. 2024 stieg das Haushaltsdefizit auf 8,5 Prozent des BIP, 2025 wird ein Defizit von über sechs Prozent erwartet. Bis Ende 2025 hat die Regierung rund 190 Milliarden Schekel (umgerechnet etwa 50 Milliarden US‑Dollar) an neuen Schulden aufgenommen; die Staatsverschuldung kletterte damit von 61 Prozent des BIP im Jahr 2023 auf rund 70 Prozent 2025. Sollte der Krieg sich ausweiten, könnte das Verhältnis laut Expertenszenarien sogar auf 80–85 Prozent steigen.

Währungsschwäche, Inflation und Lebenshaltungskosten
Der Krieg und die Unsicherheit setzten auch der Landeswährung zu: der Schekel verlor zwischen Ende 2023 und Mitte 2025 gegenüber dem US‑Dollar deutlich an Wert und pendelte sich über 3,95–4,05 Schekel je Dollar ein. Um eine Abwertungsspirale zu verhindern, verkaufte die Zentralbank bis zu 30 Milliarden US‑Dollar aus ihren Devisenreserven und stellte weitere 15 Milliarden über Devisenswaps bereit
 
Gleichzeitig hält die Bank of Israel den Leitzins mit 4,5 Prozent ungewöhnlich hoch, um Kapitalflucht und Inflation zu bekämpfen. Dennoch wird die Teuerungsrate Mitte 2025 mit 3,3–3,5 Prozent veranschlagt. Für die Bevölkerung bedeutet dies eine drastische Steigerung der Lebenshaltungskosten. Laut Staatlichem Rechnungsprüfer müssen israelische Familien 2025 je nach Einkommen zwischen 8 000 und 12 000 Schekel mehr pro Jahr ausgeben, weil Lebensmittel, Mieten und Dienstleistungen stark verteuert sind. Die Lebensmittelpreise liegen 51 Prozent über dem EU‑Durchschnitt und 37 Prozent über dem OECD‑Durchschnitt. Besonders der Mangel an Arbeitskräften – Reservisten und Palästinenser werden in den Armee­dienst gerufen oder dürfen nicht mehr einreisen – hat die Produktion und den Handel verteuert. Ganze Branchen wie Tourismus, Bau und Landwirtschaft leiden unter fehlenden Arbeitskräften; tausende Geschäfte und Baustellen stehen still.

Sozialer Druck und gesellschaftliche Spannungen
Die Mobilmachung trifft alle Lebensbereiche. Bis zu 450 000 Reservisten wurden zeitweise eingezogen. Vor dem Krieg machte Reserve­dienst weniger als 0,1 Prozent aller Arbeitsstunden aus; im letzten Quartal 2023 stieg dieser Anteil auf fünf Prozent. Die Abwesenheit zahlreicher Fachkräfte verschärft den Mangel in Wirtschaftszweigen wie Bau, Hightech und Gesundheitswesen. Zusätzlich zur wirtschaftlichen Belastung nehmen psychische Erkrankungen stark zu. Seit Oktober 2023 haben Hilfsorganisationen wie ERAN über 500 000 Hilferufe verzeichnet, davon 100 000 von Minderjährigen. Die Zahl der diagnostizierten Fälle von posttraumatischer Belastungsstörung und Depression hat sich verdoppelt, und in der Altersgruppe der 18‑ bis 26‑Jährigen ist jeder Dritte gefährdet, eine Sucht zu entwickeln.

Internationale Isolation und politische Unsicherheit
Der Dauerkrieg beeinträchtigt Israels Beziehungen zu wichtigen Partnern. Die Europäische Union – Israels größter Handelspartner – reagierte auf hohe Opferzahlen im Gazastreifen mit einem Stopp von Rüstungsexporten nach Israel und fordert importverbote für Produkte aus Siedlungen. Selbst große US‑Technologiekonzerne schränken ihre Zusammenarbeit ein; ein Unternehmen deaktivierte spezielle Dienste für eine israelische Militäreinheit. Gleichzeitig pumpt die US‑Regierung Milliarden an Militärhilfen nach Israel – seit 2023 beläuft sich die Unterstützung auf 22 Milliarden US‑Dollar–, was die Abhängigkeit von Washington verstärkt. Norwegens Staatsfonds, der größte der Welt, trennte sich von elf israelischen Unternehmen. Ausländische Direktinvestitionen gingen 2024 auf das niedrigste Niveau seit 2017 zurück. Solche Entwicklungen drohen, die Innovationskraft und den Zugang zu internationalen Kapitalmärkten dauerhaft zu schwächen.

Perspektiven: Reformen oder weiterer Abstieg?
Obwohl der Waffenstillstand und eine mögliche Deeskalation zu einer Erholung führen könnten, bleibt die Zukunft ungewiss. Experten des Israelischen Nationalen Sicherheitsinstituts warnen, dass ein anhaltender Krieg die Staatsverschuldung auf 80–85 Prozent des BIP treiben und das Haushaltsdefizit bis zu 15 Prozent erreichen könnte. Ohne rasche Reformen droht ein Teufelskreis aus steigenden Zinsen und wachsender Verschuldung. Die OECD verweist darauf, dass das Finanzsystem trotz des Schocks stabil blieb, die Währung und Börse sich erholten und der Risikoaufschlag gegenüber der Vorkriegszeit „nur“ um 50 Basispunkte gestiegen sei. Gleichwohl betont die Organisation, dass Investitionen Ende 2024 noch 15 Prozent unter dem Vorkriegsniveau lagen und Exporte schwach bleiben.
Langfristiges Wachstum werde es nur geben, wenn Israel seine Haushaltsdefizite reduziert, den Arbeitsmarkt für Ultraorthodoxe und arabische Frauen öffnet und den Hightech‑Sektor wieder stärkt. Dazu gehören laut Experten eine Reform des Bildungssystems, ein Abbau von Mehrwertsteuerbefreiungen, eine CO₂‑Bepreisung und der Abbau von Monopolen in der Lebensmittelbranche.

Fazit und Aussichten
Die israelische Wirtschaft steht zwei Jahre nach dem 7. Oktober 2023 vor ihrer größten Belastungsprobe seit Jahrzehnten. Hohe Militärausgaben, einbrechendes Wachstum, zunehmende Staatsverschuldung und eine schrumpfende Hightech‑Branche untergraben das seit Jahrzehnten aufgebaute Innovationsmodell. Der soziale Druck durch Mobilmachungen, steigende Preise und psychische Belastungen verschärft die Krise. Ohne einen dauerhaften Waffenstillstand und umfassende Strukturreformen droht dem Land eine langanhaltende wirtschaftliche und gesellschaftliche Erosion.



Vorgestellt


Wirtschaft: Ist Indien wegen Großbritannien so arm?

Die Wirtschaft von Indien stagniert, ein Großteil der Bevölkerung Indiens lebt in bitterer Armut, aber wo liegt der Grund? Ist die ehemalige Kolonialmacht Großbritannien schuld an der Armut von Indien?Schauen Sie sich das Video an, es könnte Sie interessieren....!

Wirtschaft: Afrika, das Milliarden-Grab von China

China ist der größte Kreditgeber in ganz Afrika. Aber aus einem bisher unerklärlichen Grund scheint Pekings Strategie in Bezug auf Afrika zu einem Ende zu kommen. Und die große Frage ist: Warum? Ist Afrika etwa zum finanziellen Milliarden-Grab von China geworden?Schauen Sie isch das Video an, Sie werden vielleicht erstaunt sein was Sie sehen...

Politik: Georgien als Marionetten-Staat von Russland?

Russland ist ein Terror-Staat, dies beweist der kriminelle Angriff der Russen auf das Nachbarland Ukraine; sein "Präsident" Wladimir Putin (72) ist ein ruchloser Kriegsverbrecher! Da passt es in das sprichwörtliche Bild, dass die Russen Marionetten als willfährigen Lakaien benötigen, ist Georgien und sind die Georgier ein solcher Marionetten-Staat der Terror-Russen? Proteste haben sich in ganz Georgien ausgebreitet. Die Regierung blickt zunehmend nach Moskau, während achtzig Prozent der Georgier den Westen wollen. Was bringt die Zukunft, ist Georgien der jüngste Triumph des Massenmörder Wladimir Putin?Schauen Sie sich das Video an, Sie werden vielleicht erstaunt sein...