Berliner Boersenzeitung - Kein Ausstieg aus Fossilen: Heftige Kritik an Kompromissvorschlag bei Klimakonferenz

EUR -
AED 4.18829
AFN 79.786672
ALL 98.228214
AMD 437.536589
ANG 2.041031
AOA 1045.788824
ARS 1356.565044
AUD 1.755342
AWG 2.046293
AZN 1.943285
BAM 1.955964
BBD 2.306593
BDT 139.611675
BGN 1.955964
BHD 0.430736
BIF 3400.884402
BMD 1.140445
BND 1.469323
BOB 7.89366
BRL 6.340197
BSD 1.142396
BTN 97.81318
BWP 15.283278
BYN 3.738513
BYR 22352.729264
BZD 2.294692
CAD 1.561897
CDF 3284.48308
CHF 0.940289
CLF 0.027686
CLP 1062.428846
CNY 8.199175
CNH 8.198291
COP 4698.19289
CRC 582.348699
CUC 1.140445
CUP 30.221802
CVE 110.274222
CZK 24.805136
DJF 203.427012
DKK 7.463474
DOP 67.435639
DZD 150.181759
EGP 56.373714
ERN 17.106681
ETB 155.989545
FJD 2.566919
FKP 0.839675
GBP 0.845432
GEL 3.113861
GGP 0.839675
GHS 11.708979
GIP 0.839675
GMD 80.972027
GNF 9901.828048
GTQ 8.778734
GYD 239.360017
HKD 8.947764
HNL 29.790491
HRK 7.539717
HTG 149.802527
HUF 403.934788
IDR 18607.905823
ILS 3.994256
IMP 0.839675
INR 97.833681
IQD 1496.525148
IRR 48027.010022
ISK 144.118521
JEP 0.839675
JMD 182.445257
JOD 0.808621
JPY 165.192946
KES 147.652348
KGS 99.732386
KHR 4583.383289
KMF 492.106504
KPW 1026.372042
KRW 1551.211421
KWD 0.349
KYD 0.95198
KZT 582.628723
LAK 24663.062467
LBP 102356.359628
LKR 341.748579
LRD 227.899058
LSL 20.283196
LTL 3.367439
LVL 0.689844
LYD 6.22052
MAD 10.454674
MDL 19.688646
MGA 5153.43096
MKD 61.540146
MMK 2394.387233
MNT 4081.356961
MOP 9.232272
MRU 45.363794
MUR 52.016145
MVR 17.568605
MWK 1980.865651
MXN 21.793117
MYR 4.821237
MZN 72.943316
NAD 20.283196
NGN 1778.045998
NIO 42.043516
NOK 11.534241
NPR 156.501088
NZD 1.885813
OMR 0.439237
PAB 1.142396
PEN 4.141646
PGK 4.695393
PHP 63.764016
PKR 322.205645
PLN 4.290345
PYG 9119.762647
QAR 4.166148
RON 5.047958
RSD 117.179799
RUB 90.657581
RWF 1616.935217
SAR 4.276947
SBD 9.519743
SCR 16.762202
SDG 684.841637
SEK 10.99903
SGD 1.46867
SHP 0.896211
SLE 25.717466
SLL 23914.569443
SOS 652.854595
SRD 42.130376
STD 23604.916622
SVC 9.995836
SYP 14827.875346
SZL 20.276696
THB 37.37814
TJS 11.293744
TMT 3.991559
TND 3.388083
TOP 2.671042
TRY 44.726561
TTD 7.730646
TWD 34.136614
TZS 3035.853876
UAH 47.308456
UGX 4135.345821
USD 1.140445
UYU 47.47397
UZS 14596.22062
VES 112.208523
VND 29713.163686
VUV 137.507337
WST 3.136555
XAF 656.011859
XAG 0.031702
XAU 0.000344
XCD 3.082111
XDR 0.815868
XOF 656.011859
XPF 119.331742
YER 277.527795
ZAR 20.280021
ZMK 10265.38096
ZMW 28.302367
ZWL 367.222944
  • TecDAX

    -12.5800

    3942.94

    -0.32%

  • Euro STOXX 50

    19.6200

    5430.17

    +0.36%

  • SDAX

    -40.5300

    16989.77

    -0.24%

  • Goldpreis

    -44.1000

    3331

    -1.32%

  • EUR/USD

    -0.0056

    1.1396

    -0.49%

  • MDAX

    -260.4500

    30875.14

    -0.84%

  • DAX

    -19.1200

    24304.46

    -0.08%

Kein Ausstieg aus Fossilen: Heftige Kritik an Kompromissvorschlag bei Klimakonferenz
Kein Ausstieg aus Fossilen: Heftige Kritik an Kompromissvorschlag bei Klimakonferenz / Foto: Giuseppe CACACE - AFP

Kein Ausstieg aus Fossilen: Heftige Kritik an Kompromissvorschlag bei Klimakonferenz

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai droht ein ehrgeiziger Beschluss zur Bekämpfung der Erderwärmung zu scheitern. Der lange erwartete neue Entwurf des zentralen Beschlusstextes der COP28, der am Montagabend (Ortszeit) veröffentlicht wurde, enthält kein gemeinsames Bekenntnis zum weltweiten Ausstieg aus allen fossilen Energien mehr. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) lehnte den Text im Namen Deutschlands und der EU ab. Klima- und Entwicklungsorganisationen reagierten alarmiert.

Textgröße:

Der neue Beschlussentwurf, der nach langen Verzögerungen vorgelegt wurde, sieht nur noch eine "Verringerung sowohl der Nutzung als auch der Förderung von fossilen Energieträgern" vor. Dies solle auf eine "gerechte, geordnete" Weise geschehen, um "bis, vor oder um 2050" Treibhausgasneutralität zu erreichen.

Außerdem ist nur eine Abkehr von "ineffizienten" Subventionen für fossile Energien vorgesehen, "die eine verschwenderische Nutzung fördern" - und das auch nur "so schnell wie möglich". Der Text enthält überdies wiederholt Verweise auf Technologien zur Abscheidung und Speicherung von klimaschädlichem CO2 als Möglichkeit, Gas, Öl oder auch Kohle weiter zu nutzen. Experten zufolge können diese kaum ausgereiften CCS-Technologien aber kaum zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens beitragen.

Als klimafreundliche Alternativen zur traditionellen Nutzung fossiler Energien nennt der 21-seitige Entwurf außer den Erneuerbaren auch Atomkraft und CCS-Technologien. Die Formulierungen erinnern an die sogenannte Sunnylands-Erklärung, die die beiden weltgrößten Treibhausgasemittenten China und USA im Vorfeld der COP28 gemeinsam veröffentlicht hatten.

Der von der emiratischen COP-Präsidentschaft vorgelegte Text sei "eine Enttäuschung" und "nicht akzeptabel", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Er sende das "irreführende Signal" aus, dass Gas, Öl und selbst Kohle "in unserer Zukunft weiterhin eine Rolle spielen können".

EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra kündigte ein hartes Nachverhandeln an: "Wir werden so lange reden wie nötig und als Europäische Union unser Äußerstes tun, um das zu erreichen, was die Welt braucht." Auch der US-Klimagesandte John Kerry forderte, unter anderem die Formulierungen zu fossilen Energien müssten "gestärkt" werden. Am Abend versammelte COP28-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber die Verhandlungschefs der fast 200 Unterzeichnerstaaten des Paris-Abkommens zu Beratungen hinter verschlossenen Türen.

Vor der Vorlage des neuen Beschlussentwurfs war eine Einigung auf eine völlige Abkehr von der Nutzung fossiler Energien nach Einschätzung von Verhandlungsteilnehmern so greifbar wie noch nie gewesen. Klimaschützern zufolge ist ein Ausstiegsbeschluss zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad unbedingt nötig. Einem Beschluss zum weltweiten Ausstieg aus allen fossilen Energien stellen sich aber Ölstaaten wie Saudi-Arabien entschieden entgegen.

Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser kritisierte, der neue Entwurf enthalte unverbindliche Formulierungen, "um die skrupellosen Profit-Interessen der Öl- und Gasindustrie zu kaschieren und die weiter eskalierende Erderhitzung hinzunehmen".

"So darf die COP28 nicht enden!", warnte auch Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig. Die Verhandlungsdelegationen in Dubai dürften nicht zulassen, dass "sich die fossilen Energiekonzerne zufrieden zurücklehnen" und das Pariser Klimaabkommen "aus dem Fenster geworfen" werde.

Die Allianz der kleinen Inselstaaten (Aosis) nannte die geplanten Beschlüsse "total unzureichend". "Unsere Stimmen wurden nicht gehört", kritisierte der Aosis-Vorsitzende Cedric Schuster. Der Verhandlungsführer der Marshall-Inseln, John Silk, sagte, er sei "nicht hierher gekommen, um unser Todesurteil zu unterschreiben".

COP28-Präsident al-Dschaber drängte nach der Vorstellung des neuen Entwurfs zu Entscheidungen, die Zeit für Diskussionen komme an "ein Ende". Aus dem Umfeld der COP-Präsidentschaft hieß es allerdings, der Textentwurf könne als "Schacheröffnung" betrachtet werden, auf der die Verhandler aufbauen könnten. WWF-Klimaexpertin Viviane Raddatz erklärte, al-Dschabers Wunsch, die Konferenz am Dienstag abzuschließen, erscheine "wie eine Fata Morgana in der Wüstensonne".

UN-Generalsekretär António Guterres hatte zu Beginn des Verhandlungstags in Dubai gesagt, jetzt sei "die Zeit für maximalen Ehrgeiz und maximale Flexibilität". Der Kampf gegen die Erderhitzung erfordere, "aus allen fossilen Energieträgern auszusteigen".

(P.Werner--BBZ)