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Der Anteil der über 80-Jährigen, die sich einsam fühlen, hat sich während der Corona-Pandemie verdoppelt. Knapp zwölf Prozent in dieser Altersgruppe fühlten sich einsam, teilte das Bundesfamilienministerium am Freitag auf Grundlage einer Studie mit. Vor der Pandemie hatte der Wert deutlich darunter gelegen. Dennoch seien Hochbetagte laut Ministerium eher selten von Einsamkeit betroffen. Rund 88 Prozent seien es nicht.
Das Risiko für Einsamkeit bei Hochbetagten verteilt sich ungleich: Besonders häufig betroffen sind über 90-Jährige, Frauen und Menschen in Heimen. Je älter die Befragten waren, desto häufiger beschrieben sie sich als einsam. Frauen waren doppelt so häufig betroffen wie Männer. Hochbetagte Frauen leben seltener in Partnerschaften. Der Anteil einsamer älterer Menschen in Heimen beträgt rund 35 Prozent, während er in Privathaushalten bei neuneinhalb Prozent liegt.
Die Pandemie habe viele einsam gemacht, die es vorher nicht gewesen seien, erklärte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne). "Viele ältere Menschen haben sich zurückgezogen und ihre Kontakte eingeschränkt, um sich vor Corona zu schützen." Eisamkeitsgefühle hätten dadurch zugenommen.
Als einsam definiert die Studie Menschen, die bei der Befragung von mehr als zehntausend zufällig ausgewählten über 80-Jährigen angaben, meistens oder fast immer einsam zu sein. Sie wurden zwischen November 2020 und April 2021 befragt. Faktoren, die laut Studie Einsamkeit verhindern, sind eine gute Gesundheit, eine hohe formale Bildung, ein großes Netzwerk und eine Partnerschaft.
(B.Hartmann--BBZ)