Berliner Boersenzeitung - Britische Presse reagiert erbost auf erste Folgen von Doku "Harry & Meghan"

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Britische Presse reagiert erbost auf erste Folgen von Doku "Harry & Meghan"
Britische Presse reagiert erbost auf erste Folgen von Doku "Harry & Meghan" / Foto: Oli SCARFF - AFP

Britische Presse reagiert erbost auf erste Folgen von Doku "Harry & Meghan"

Die britische Presse hat erbost auf die ersten Folgen der Netflix-Doku-Serie "Harry & Meghan" reagiert. Prinz Harry und seine Frau Meghan hätten mit ihren Vorwürfen "das Vermächtnis der Queen zerstört", König Charles III. und Prinz William in einen "Zustand der Traurigkeit" versetzt und das ganze Land zu Unrecht als rassistisch dargestellt, schrieb die Boulevardzeitung "The Sun" am Freitag.

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In den ersten drei Folgen der sechsteiligen Serie, die seit Donnerstag weltweit beim Streamingdienst Netflix abrufbar sind, ging es vor allem um die britische Boulevardpresse und den Umgang des Königshauses mit der britischen Kolonialgeschichte und mit Rassismus. Harry sagt in der Doku, seine Frau sei Opfer eines Medien-"Wahnsinns" gewesen.

Am Freitag schlug die britische Presse zurück. "Harry the Nasty" (deutsch: "Harry, der Gemeine") titelte die "Sun" und stellte die Frage: "Wie tief kann man sinken?". Die "Daily Mail" nannte den Herzog und die Herzogin von Sussex die "Schamlosen Sussexes". Der "Mirror" schrieb, fast drei Jahre nach dem Rückzug des Paars aus dem Königshaus gebe es nun "kein Zurück" mehr.

Die "Sun" und einige andere Zeitungen arbeiteten sich vor allem an einer Szene ab, in der Meghan über ihr erstes Treffen mit Harrys Großmutter Königin Elizabeth II. erzählt und einen übertriebenen Knicks macht. Die "Sun" warf Meghan vor, sich über die Royals lustig zu machen.

Die "Daily Mail", die besonders oft mit Harry und Meghan aneinandergeraten war, widmete den "Fantasien und Lügen" des Paars ganze vier Seiten. Der "Daily Telegraph" sprach von einem "'direkten" Angriff auf das Vermächtnis der Queen. Die "Times" titelte mit der weniger polemischen Schlagzeile: "Palast und Netflix geraten wegen Seifenoper der Sussexes aneinander", eine Kommentatorin schrieb aber: "Ich kann diesen egozentrischen Unsinn nicht mehr ertragen."

Der "Guardian" reagierte verständnisvoller und konzentrierte sich auf Harrys Kritik, dass die königliche Familie Meghan nicht vor rassistischer Berichterstattung geschützt habe.

Der konservative Abgeordnete Bob Seely forderte, Harry und Meghan ihre Titel abzuerkennen. Harrys Vorwürfe seien auch ein "politisches Problem", weil er nicht nur seine Familie zerstöre, sondern auch einige "wichtige Institutionen" angreife, sagte der Tory-Politiker.

Von den letzten drei Folgen der Netflix-Serie werden noch heftigere Vorwürfe gegen die Royals erwartet. Veröffentlicht werden sie am Donnerstag kommender Woche.

Die Eheschließung von Harry und Meghan 2018 war in Großbritannien noch als royale Traumhochzeit gefeiert worden, 2020 aber zogen sich die beiden von ihren royalen Pflichten zurück. Sie leben mit ihren beiden Kindern in Meghans Heimat Kalifornien. Bereits vergangenes Jahr sorgten Harry und Meghan mit einem Interview mit US-Talk-Queen Oprah Winfrey für Aufsehen, in dem sie unter anderem Rassismusvorwürfe gegen die Royals äußerten.

(F.Schuster--BBZ)