Berliner Boersenzeitung - "Koalition der Hoffnungslosigkeit": Linke stimmt sich auf Oppositionsrolle ein

EUR -
AED 4.146671
AFN 78.463949
ALL 98.16416
AMD 434.564555
ANG 2.020501
AOA 1035.269263
ARS 1290.400151
AUD 1.756994
AWG 2.034976
AZN 1.928422
BAM 1.962735
BBD 2.278471
BDT 137.325214
BGN 1.957178
BHD 0.425651
BIF 3315.232223
BMD 1.128974
BND 1.462882
BOB 7.797621
BRL 6.398577
BSD 1.128397
BTN 96.522901
BWP 15.228944
BYN 3.692848
BYR 22127.890878
BZD 2.26683
CAD 1.570081
CDF 3211.93092
CHF 0.933091
CLF 0.027739
CLP 1064.487242
CNY 8.151078
CNH 8.141156
COP 4711.998886
CRC 570.984596
CUC 1.128974
CUP 29.917812
CVE 111.288589
CZK 24.90493
DJF 200.641046
DKK 7.459278
DOP 66.552843
DZD 149.899533
EGP 56.328239
ERN 16.93461
ETB 149.307457
FJD 2.55724
FKP 0.845374
GBP 0.842745
GEL 3.093253
GGP 0.845374
GHS 13.660026
GIP 0.845374
GMD 81.852908
GNF 9771.269799
GTQ 8.662608
GYD 236.096752
HKD 8.83828
HNL 29.353328
HRK 7.535793
HTG 147.719792
HUF 402.4194
IDR 18526.576638
ILS 3.988371
IMP 0.845374
INR 96.567978
IQD 1478.955972
IRR 47543.919239
ISK 144.903871
JEP 0.845374
JMD 179.433997
JOD 0.80046
JPY 162.820072
KES 146.198586
KGS 98.728388
KHR 4532.830892
KMF 493.926327
KPW 1016.03
KRW 1567.410906
KWD 0.34655
KYD 0.940331
KZT 577.726408
LAK 24385.83887
LBP 101099.624358
LKR 339.539702
LRD 225.230012
LSL 20.327137
LTL 3.333567
LVL 0.682906
LYD 6.24307
MAD 10.447715
MDL 19.634549
MGA 5102.962411
MKD 61.553571
MMK 2370.118743
MNT 4037.660554
MOP 9.097525
MRU 44.763549
MUR 51.899086
MVR 17.453678
MWK 1959.898816
MXN 21.751801
MYR 4.83764
MZN 72.134456
NAD 20.231654
NGN 1804.145404
NIO 41.512709
NOK 11.576527
NPR 154.43567
NZD 1.904445
OMR 0.434652
PAB 1.128397
PEN 4.168733
PGK 4.592384
PHP 62.925634
PKR 316.95935
PLN 4.239688
PYG 9012.84525
QAR 4.110313
RON 5.067289
RSD 117.648917
RUB 91.020715
RWF 1602.014141
SAR 4.233965
SBD 9.412407
SCR 16.033282
SDG 677.899251
SEK 10.87907
SGD 1.460684
SHP 0.887196
SLE 25.609569
SLL 23674.021046
SOS 645.214384
SRD 41.376405
STD 23367.482915
SVC 9.873888
SYP 14678.880076
SZL 20.23142
THB 37.132018
TJS 11.589566
TMT 3.957054
TND 3.393677
TOP 2.644171
TRY 43.851163
TTD 7.660626
TWD 34.062834
TZS 3045.409792
UAH 46.773566
UGX 4122.602984
USD 1.128974
UYU 47.277045
UZS 14569.409478
VES 106.895692
VND 29319.455413
VUV 137.066464
WST 3.048663
XAF 658.288775
XAG 0.0341
XAU 0.000343
XCD 3.051109
XDR 0.820154
XOF 649.721817
XPF 119.331742
YER 275.36357
ZAR 20.22938
ZMK 10162.116914
ZMW 30.589353
ZWL 363.529175
  • EUR/USD

    0.0010

    1.1298

    +0.09%

  • DAX

    101.1300

    24036.11

    +0.42%

  • TecDAX

    20.1800

    3870.38

    +0.52%

  • MDAX

    419.1800

    30550.83

    +1.37%

  • Euro STOXX 50

    27.4200

    5454.65

    +0.5%

  • SDAX

    109.3500

    16753.14

    +0.65%

  • Goldpreis

    17.5000

    3302.1

    +0.53%

"Koalition der Hoffnungslosigkeit": Linke stimmt sich auf Oppositionsrolle ein
"Koalition der Hoffnungslosigkeit": Linke stimmt sich auf Oppositionsrolle ein / Foto: JENS SCHLUETER - AFP

"Koalition der Hoffnungslosigkeit": Linke stimmt sich auf Oppositionsrolle ein

Mit scharfer Kritik an der künftigen Regierung und einem Aufruf zur Geschlossenheit hat sich die Linke auf ihre Rolle als starke soziale Opposition eingestimmt. Ko-Parteichef Jan van Aken warnte am Samstag auf dem Parteitag in Chemnitz vor einer "abgehobenen" Politik von Kanzler Friedrich Merz (CDU) für Reiche, Fraktionschef Sören Pellmann sprach von einer "Koalition der Hoffnungslosigkeit". Die Partei betonte auch ihre neuen Stärke im Parlament.

Textgröße:

Die Linke ringt seit ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl um ihre künftige Ausrichtung und den Umgang mit ihren vielen Neumitgliedern. Am Freitag war beim ersten Tag des Bundesparteitags mit großer Mehrheit ein Leitantrag des Parteivorstands verabschiedet worden, der den Fokus auf Themen wie Armut und Ungleichheit, Sozialkürzungen, Aufrüstung und Rechtsruck legt. Die Linke strebt außerdem eine Weiterentwicklung zu einer "sozialistischen Mitgliederpartei" an, die sich "für die arbeitende Klasse" einsetzt.

Am Samstag hagelte es vor allem Kritik an der schwarz-roten Bundesregierung. Merz sei ein Millionär und habe sich nun noch mehr Millionäre in sein "Gruselkabinett" geholt, "um Politik für Millionäre zu machen", sagte van Aken. Er erwarte, dass die neue Regierung um Merz und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) keine Politik "für alle Menschen" machen werde. Die größten Sorgen der Menschen seien hohe Mieten, steigende Preise und Angst vor Armut.

Im Koalitionsvertrag kämen die hohen Lebensmittelpreise und die Inflation hingegen "überhaupt nicht vor", sagte van Aken. "Die wissen überhaupt nicht, was hier unten los ist", sagte der Ko-Parteichef an die schwarz-rote Koalition gerichtet. Stattdessen würden hunderte Milliarden Euro für Aufrüstung freigegeben und es drohten Kürzungen im sozialen Bereich. Die wahre Grenze im Land verlaufe zwischen unten und oben.

Pellmann sieht in dem Koalitionsvertrag ein "Dokument der Ignoranz, der Einfallslosigkeit und der sozialen Kälte". Mit diesem Koalitionsvertrag werde die Regierung scheitern und die Linke werde sie immer wieder daran erinnern, "wie soziale Politik richtig gemacht wird". Der Ko-Fraktionschef kritisierte vor allem die geplante verschärfte Asyl- und Migrationspolitik. "Wer aus Angst vor den Rechten rechte Politik macht, der kann nur verlieren", sagte er. Dagegen werde die Linke Widerstand leisten.

Der Ko-Fraktionschef sieht die neue Regierung außerdem bereits vor ihrem Start durch das Debakel um die Wahl von Merz zum Kanzler geschwächt. Dass dieser erst im zweiten Anlauf gewählt wurde, sei "mehr als nur ein blaues Auge für diese Koalition" gewesen, sagte Pellmann in seiner Parteitagsrede. Das habe gezeigt, "wie bröckelig" und "schlecht vorbereitet" die Koalition an den Start gegangen sei. Die Union sei dann im Bemühen um einen erneuten Wahlgang "demütig" auf die Linke zugegangen.

Vor dem Hintergrund dieser Stärke im Parlament hält die Linke den Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU mit ihrer Partei für überholt. Ko-Parteichefin Ines Schwerdtner sagte in der ARD, dieser Beschluss sei "vollkommen aus der Zeit gefallen". In den Landesparlamenten gebe es bereits eine Zusammenarbeit. Außerdem werde die Regierung auch für kommende Zweidrittelmehrheiten im Bundestag auf die Linke angewiesen sein. "Auch die CDU muss begreifen, dass sie an uns nicht mehr vorbeikommt."

Mit der Linken gilt bei der CDU eigentlich ein Unvereinbarkeitsbeschluss, der eine Zusammenarbeit ausschließt. Dieser wurde bei einem CDU-Parteitag 2018 gefasst. Für dessen Abschaffung hatte sich am Mittwoch aber bereits Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) offen gezeigt.

Auf dem Parteitag in Chemnitz wurde am Samstag auch eine Reihe von Anträgen debattiert. Zustimmung fanden unter anderem Anträge gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die Migrationspolitik der neuen Bundesregierung und gegen Polizeigewalt.

Hitzig wurde es erneut beim Thema Nahost: Ein gemeinsamer Beschluss der Partei zu verschiedenen außenpolitischen Anträgen, der unter anderem ein Ende der Hungersnot im Gazastreifen fordert, wurde angenommen. Ein weiterer Antrag zur begrifflichen Definition von Antisemitismus, der eigentlich überwiesen werden sollte, musste nach einem entsprechenden Votum letztlich doch bearbeitet werden und wurde schließlich angenommen.

(P.Werner--BBZ)